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Windows Vista hat noch Kinderkrankheiten

Lohnt sich der Umstieg auf neues PC-Betriebssystem? Ein Erfahrungsbericht von Axel Deppe

Altkreis Halle (WB). Microsoft setzt auf den »Wow«-Effekt. Mit diesem Begeisterungsausruf bewirbt der Software-Hersteller sein neues Betriebssystem Windows Vista, den Nachfolger des altbekannten Windows XP. Auf rund 95 Prozent aller Rechner läuft Windows - bei den meisten noch XP oder ältere Versionen. Viele PC-Nutzer fragen sich, welche Vorteile die neue Software bietet und ob es sich lohnt, umzusteigen.

»Nach rund drei Monaten Erfahrung mit Vista lautet die Antwort: Ja, aber noch nicht jetzt« - das sagt Axel Deppe, Inhaber des gleichnamigen Computerservices aus Steinhagen. Die Vorteile des neuen Betriebssystems sind zurzeit noch theoretischer Natur. Stattdessen machen einige Tücken von Windows Vista das Arbeiten oder Spielen unter Vista zur Geduldsprobe.
Wer seinen vorhandenen PC mit Windows Vista ausstatten will, sollte sich zuvor um-fassend informieren, ob seine Technik mit dem neuen Betriebssystem läuft. »Prinzipiell sollte ein Rechner, der jünger als zwei Jahre ist, mit Vista zurechtkommen«, so Deppe. »Eine Garantie kann jedoch niemand geben, da viele Faktoren zusammenpassen müssen.« Für XP-Nutzer, die umsteigen wollen, stellt Microsoft auf seiner Internetseite eine Software namens »Vista Upgrade Advisor« zur Verfügung, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Diese überprüft den Rechner auf seine Vista-Fähigkeit und versucht zu helfen, welche der sechs Vista-Versionen die richtige ist.
Wenn der Rechner selbst Vista-tauglich ist, sollte das aber noch kein Grund sein, vorschnell das neue Betriebssystem zu installieren. »Genauso wichtig ist, dass es für sämtliches Zubehör Treiber gibt, die unter Vista funktionieren«, sagt Axel Deppe. Ohne diese Systemprogramme, die die angeschlossenen Geräte steuern, verweigert Vista die Zusammenarbeit. Vor allem Scanner und TV-Karten gehören noch zu den Sorgenkindern. Erste Anlaufstelle für Vista-Treiber sind die Internetseiten der Gerätehersteller.
Leichter haben es Käufer eines neuen Komplett-Rechners. Bei fast allen PCs von der Stange wird Windows mitgeliefert. Mehr und mehr ist das die Vista-Ausgabe. »Neue PCs mit Windows XP werden im Laufe des Jahres aus den Regalen der Händler verschwinden«, so Deppe.
Das werde seiner Meinung nach dazu führen, dass für Programme und Geräte, die noch nicht mit Vista zusammenarbeiten, neue Versionen beziehungsweise Treiber erscheinen. »Die Hersteller werden gezwungen sein, nachzubessern«, so der Computerfachmann. Auch einige Fehler in Vista selbst werden nach und nach ausgemerzt. »Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass Microsoft sich mit der Fehlerbehebung Zeit lässt«, so Deppe. Deshalb gelte: »Was bisher in Ordnung war, ist jetzt nicht plötzlich schlecht - wer mit Windows XP zufrieden ist, sollte sich deshalb gut überlegen, ob er Vista braucht.«

Artikel vom 03.05.2007