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Mit aufgesetztem
Schuss getötet

Polizistinmord in Heilbronn

Heilbronn (dpa). Die in Heilbronn ermordete Polizistin ist nach einem Medienbericht offenbar mit einem aufgesetzten Schuss getötet worden.

Demnach soll die Obduktion ergeben haben, dass die Frau aus ganz kurzer Entfernung oder gar mit direkt angesetzter Pistole erschossen wurde. »Das gleicht einer Hinrichtung«, wird ein namentlich nicht genannter Beamter zitiert.
Die Hintergründe der Tat liegen möglicherweise im Bereich der organisierten Kriminalität. Es soll um Rauschgift gegangen sein. Die Polizei ermittelt deswegen auch in Osteuropa. »Wir davon aus, dass es eine Tat ist, die nicht zwingend von einem Deutschen begangen wurde«, sagte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft.
Am Mittwoch waren auf der Theresienwiese in Heilbronn unter bisher ungeklärten Umständen zwei Polizisten aus nächster Nähe mit Kopfschüssen niedergestreckt worden. Eine 22 Jahre alte Beamtin starb, ihr 24 Jahre alter Kollege wurde lebensgefährlich verletzt. Sein Zustand ist kritisch, aber stabil.
Die Ermittler bekommen immer mehr Hinweise aus der Bevölkerung. Mittlerweile seien es mehr als 300, teilte ein Polizeisprecher mit. Eine heiße Spur gebe es jedoch nicht. Als sicher gilt, dass es sich um mindestens zwei Täter handelt. Auch der Aussage eines Zeugen, einen blutverschmierten Mann am Tatort gesehen zu haben, gingen die Ermittler nach. Die Sonderkommission »Parkplatz« sucht nach weiteren Zeugen, die den Mann gesehen haben. So soll auch eine Frau von dem Verdächtigen beinahe umgerannt worden sein.
Unterdessen gedachten die Heilbronner mit einer Kranzniederlegung der erschossenen Polizistin. Am Freitagnachmittag hielten Geistliche beider Konfessionen in der Heilbronner Kilianskirche einen Trauergottesdienst ab.
Polizisten aus ganz Baden-Württemberg wollen am Montag in Böblingen mit einem Trauerzug der ermordeten Polizistin die letzte Ehre erweisen.

Artikel vom 28.04.2007