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Verkauf des
Bahnhofs vor
dem Abschluss

Verhandlungen mit Stadt im Juni

Von Stefanie Westing
Brackwede (WB). Für das Bahnhofsgebäude in Brackwede hat sich möglicherweise ein Käufer gefunden. Die Stadt Bielefeld ist an der Übernahme interessiert. Nach Auskunft der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft, der das Gebäude gehört, sollen konkrete Verhandlungen im Juni geführt werden.

»Die Stadt Bielefeld hat ein Vorkaufsrecht«, bestätigte am Freitag Carsten Kirchhoff, Projektleiter für Empfangsgebäude bei der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft. Diese kümmert sich erst seit kurzer Zeit um den Verkauf des Gebäudes. Zuvor hatte sich mehrere Jahre lang vergeblich die Bahntochter DB Immobilien bemüht. Den Kaufpreis wollte Kirchhoff nicht nennen. Nach WESTFALEN-BLATT-Informationen lag dieser zu Beginn der Verhandlungen bei 80 000 Euro. Kirchhoff hofft, den Verkauf noch in diesem Jahr über die Bühne zu bringen.
Mehr als 300 Quadratmeter Nutzfläche bietet das Gebäude - Platz, der benötigt wird, wenn auch der Umwelt- und Stadtentwicklungs-Ausschuss (UStA) am 8. Mai den Plänen zustimmt, die Haltestelle für Fernreisebusse in Bielefeld vom Kesselbrink nach Brackwede zu verlegen. Wie berichtet, haben die Bezirksvertretungen Brackwede und Mitte bereits grünes Licht gegeben. Die heimischen Politiker erhoffen sich eine Aufwertung des Quartiers.
In Brackwede erfolgte die Zustimmung unter der Bedingung, dass zuerst die fehlende Infrastruktur geschaffen werden muss - Toiletten, ein beheizter Warteraum, ein Kiosk, eventuell mit Ticketausgabe. »Die Toiletten sind das Dringendste«, betonte Rolf Wisotzky vom Amt für Verkehr. »Benötigt wird eine komplette Anlage. Wenn eine Busladung mit 40, 50 Leuten ankommt, reichen eine oder zwei Toiletten nicht. Wir wollen unbedingt vermeiden, dass die Unterführung nach Quelle hin als solche missbraucht wird. Das wären unhaltbare Zustände.« Diese Unterführung aufzuwerten, darum bemühen sich derzeit auch die Stadt Bielefeld und die Deutsche Bahn AG, denen je ein Teil des Durchganges gehört.
Mit 30 bis 40 Fernreisebussen pro Tag rechnet Wisotzky, Spitzenwerte dürften von donnerstags bis montags erreicht werden. Dass die Busse alle über die Hauptstraße fahren, wie in der Bezirksvertretung Brackwede befürchtet, glaubt er aber nicht: »Viele fahren nicht über die Autobahn, sondern kommen über Land.« Am Bahnhof halten sollen dann übrigens auch die Stadtbusse, die derzeit am Stadtring halten - das vor mehreren Jahren dazu eingerichtete »Provisorium« würde dann der Vergangenheit angehören.

Artikel vom 28.04.2007