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Drei vor dem Sprung ins Finale

Bei DSDS wird's spannend - Quote dank spektakulärem Buskohl-Abgang

Von Ingo Steinsdörfer
RTL, Samstag, 20.15 Uhr: War das eine Woche: Kaum ein Tag ohne Neuigkeiten von »Deutschland sucht den Superstar« (DSDS). Und es waren keineswegs immer gute Nachrichten.

Nach dem Rausschmiss von Max Buskohl (18) am vergangenen Sonntag flogen die Fetzen. Der Kölner Privatsender RTL und die DSDS-Produktionsfirma Grundy Light Entertainment (GLE) warfen ihm vor, Interviews abgesagt und die Show als Plattform benutzt zu haben, um mit seiner Rockband »Empty Trash« gemeinsam und nicht als Solist Karriere zu machen.
Ob Max tatsächlich, wie es ihm Jury-Lautsprecher Dieter Bohlen vorwarf, versucht hat, »einen Sender und eine Schallplattenfirma zu erpressen«, sei mal dahingestellt. Da hat der gewiefte Musikproduzent die Macht der Medienprofis gegenüber dem Schülerband-Frontman aus Berlin wohl ein wenig kleingeredet. Fest steht jedoch, dass Buskohl, der durchaus als Favorit fürs Finale galt, schon seit Wochen nicht mehr mit Bohlen klar kam - und der nicht mit ihm. Die Musik-Geschmäcker und die Temperamente waren eben zu verschieden. Max: »Ich will meine eigene Musik mit meiner eigenen Band machen - und nicht irgendwas singen, was irgendjemand geschrieben hat.«
Das freilich sehen die DSDS-Verträge tatsächlich so nicht vor, sodass Buskohls Abgang letztlich wohl für beide Seiten unausweichlich war. Dass aber ProSieben-Tausendsassa Stefan Raab (40) prompt auf den Zug aufsprang und »dem armen Max« samt »Empty Trash« Asyl bei »tv total« anbot, ist nur ein Zeichen dafür, wie gut das Thema für die Quote ist. Doch so egal war Buskohl RTL nun auch wieder nicht und verwies auf trotz allem bestehende Verträge: Erst acht Wochen nach dem DSDS-Finale dürften die Teilnehmer zu anderen Sendern gehen - und zu Raab schon gar nicht. »Warum sollten wir helfen, die schlechte Quote von Ýtv totalÜ zu verbessernÜ«, fragte eine RTL-Sprecherin.
Auch schlechte Nachrichten sind eben besser als gar keine - Hauptsache, man bleibt im Gespräch. So geht es, nach dieser Publicity bei garantiert hervorragender Zuschalterzahl, an diesem Samstag unter der Moderation von Tooske Ragas und Marco Schreyl um den Einzug ins »Superstar«-Finale 2007 am 5. Mai. Und anstelle des geschassten Max Buskohl tritt dabei Martin Stosch (16) gegen Lisa Bund (18) und Mark Medlock (28) an.
Der Jüngste im Rennen hatte aufgrund des Zuschauervotums am vergangenen Wochenende die Koffer packen musste - und war noch nicht daheim im bayerischen Postau, als er wieder zurückgepfiffen wurde. Beobachter prophezeien ihm nun allerdings ein Déja vu in Sachen Zuschauerwahl: Als Favoriten werden klar die »zickige« Lisa aus Hattersheim in Hessen und die Soulstimme Mark aus Offenbach gehandelt.
Auf die verbliebenen Kandidaten kommt bei dieser vorletzten Show auf jeden Fall mentale Schwerstarbeit zu. Drei Mal muss jeder auf die Bühne, um Punkte zu sammeln. Das Motto des Halbfinales lautet: »Judges' Choice - Songs der Jury«. Die drei Juroren, Anja Lukaseder (39), Heinz Henn (51) und Dieter Bohlen (53) haben je einen Titel für jeden der Nachwuchsmusiker ausgesucht.
Lisa Bund muss sich mit »Geile Zeit« von »Juli«, »Baby Love« von »Mother's Finest« und »There You'll Be« von Faith Hill beweisen. Für den »Benjamin« Martin Stosch haben die DSDS-Richter »Sunday Morning« von »Maroon 5«, »Rockin' All Over The World« von »Satus Quo« und »I Swear« von »All-4-One« ausgesucht. Mark Medlock muss mit »My Girl« von »The Temptations«, dem Joe-Cocker-Hit »You Can Leave Your Hat On« und Otis Reddings Ballade »Sittin' On The Dock Of The Bay« punkten. Seite 4: Leitartikel

Artikel vom 28.04.2007