28.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Karriere aus dem Bilderbuch

Michael Deitert neuer Volksbank-Vorstand - Sterthoff wird Sprecher

Von Michael Delker
Gütersloh (WB). In der Volksbank Gütersloh geht im Herbst eine Ära zu Ende. Nach fast 31-jähriger Vorstandstätigkeit geht Sprecher Heinz-Hermann Vollmer in den Ruhestand. Die Weichen für die Zukunft hat der Aufsichtsrat bereits jetzt gestellt.

Für Vollmer wird ein Eigengewächs in den Vorstand nachrücken. Der 41-jährige Rheda-Wiedenbrücker Michael Deitert war bislang Generalbevollmächtigter der Volksbank und gehörte damit zum engeren Führungszirkel des Geldinstituts. Nach Angaben von Aufsichtsratschef Hans Dieter Swienty trägt Deitert künftig die Verantwortung für die Steuerung und die strategische Fortentwicklung der Bank. Zum neuen Vorstandssprecher wurde Thomas Sterthoff (51) bestimmt, der im Zuge der Fusion mit der Volksbank Steinhagen vor vier Jahren in den Vorstand der Volksbank Gütersloh eingetreten war. Komplettiert wird das Gremium von Reinhold Frieling.
Das Ausscheiden von Heinz-Hermann Vollmer trifft das Geldinstitut nicht unvorbereitet. Bereits vor Jahren hatte er den Wunsch geäußert, mit 60 in den Ruhestand gehen zu dürfen. »Manchmal ist Erfahrung der Feind des Fortschritts«, schmunzelt der Vorstandssprecher. Von Michael Deitert verspricht sich Vollmer neue Impulse. Beide haben in der Vergangenheit eng zusammengearbeitet. So liefen bei Deitert die Fäden zusammen, als die Volksbank ihre neue Zentrale an der Friedrich-Ebert-Straße errichtet hat.
Der gebürtige Herzebrocker legte eine Bilderbuchkarriere hin. Vom Azubi als Bankkaufmann in der damaligen Volksbank Rheda-Wiedenbrück schaffte er innerhalb von 20 Jahren den Sprung an die Spitze eines Milliardeninstituts (1,6 Milliarden Euro Bilanzsumme). Deitert studierte in Münster Betriebswirtschaft und bildete sich nach seiner Rückkehr zur Volksbank an der Akademie Deutscher Genossenschaften fort. »Im Studium habe ich mich mit dem Genossenschaftswesen befasst. Ich bin davon überzeugt, dass diese Rechtsform auch in Zukunft ein Erfolgsmodell sein wird«, erklärt der neue Vorstand.
Fragt sich nur, wie groß eine Genossenschaftsbank hierfür sein muss. Die in dieser Woche angekündigten Fusionen (Bielefeld und Brackwede/Detmold und Paderborn-Höxter) haben die Gütersloher mit Interesse verfolgt. Offen über eine »Volksbank für den Kreis Gütersloh« will der Vorstand dennoch nicht reden. Als vor Jahren dieses Ziel mit einer Verwirklichung bis 2010 ausgegeben wurde, reagierten die anderen Volksbanken im Kreis pikiert.

Artikel vom 28.04.2007