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Auffällig:
plötzlicher
Maikäfer-Tod

Natürliche Ursachen

Von Friederike Niemeyer
Steinhagen (WB). Tote und verendende Maikäfer in den Gärten haben gestern einige Steinhagener beunruhigt. Warum sterben plötzlich auffallend viele dieser markanten Insekten, fragte das WESTFALEN-BLATT bei Steihagens Umweltberaterin Marianne Vaske nach.

»Die Lebensdauer der Maikäfer ist sehr begrenzt«, sagt Marianne Vaske. Wegen der Wärme sind die Engerlinge in diesem Jahr besonders früh aus dem Boden geschlüpft, und deshalb sterben die Maikäfer dann auch früher. Die Männchen verenden bereits nach der Paarung, die Weibchen leben noch etwas länger bis zur Ei-Ablage, berichtet die Umweltberaterin. Und weil die Maikäfer ziemlich gleichzeitig aus dem Boden kommen, sterben sie eben auch gleichzeitig, in diesem Jahr also noch vor dem eigenlichen Mai. Werden in nächster Zeit noch Maikäfer gesichtet, sind das also Weibchen.
Und warum sind so auffällig viele Käfer zu sehen? »In diesem Jahr ist ein Maikäfer-Jahr«, verweist Marianne Vaske auf den natürlichen Zyklus der Blattfresser. Gibt es aktuell sehr viele Käfer, vermehren sich auch ihre Parasiten mit, so dass es im kommenden Frühjahr vermutlich viel weniger Maikäfer zu sehen gibt. Andere natürliche Feinde sind Vögel und Fledermäuse: Ein gutes Maikäfer-Jahr heißt auch ein gutes Fledermaus-Jahr, sagt die Beraterin. Insekten-Gifte werden ja nicht mehr gespritzt.

Artikel vom 26.04.2007