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Verein betreibt Wapelbad

Trägerschaft von Weberei übernommen - Pavillon noch im Rohbau

Von Michael Delker
Gütersloh (WB). Energetik-Geschäftsführer Matthias Markstedt drückt aufs Tempo: War der Gütersloher ursprünglich nur Geldgeber für den Pavillon im Wapelbad, hat er nun mit Bekannten einen Förderverein für das Ausflugsziel gegründet. Dieser übernimmt von der Weberei die Trägerschaft.

Das Wapelbad war in der vergangenen Woche in die Schlagzeilen geraten, nachdem Markstedt die Vermutung geäußert hatte, ein großer Teil seiner 20 000 Euro-Spende wäre für das laufende Geschäft der Weberei aufgewendet worden. Ein Vorwurf, den Weberei-Betriebsleiterin Dörte Roschinski entschieden zurückgewiesen hatte (das WB berichtete).
Bei einem Ortstermin gestern präsentierte der Energetik-Chef einen Pavillon in der Rohbauphase. »Innen ist noch nichts fertig. Die Rigipswände fehlen, es gibt keinen Sanitärbereich und keinen Stromanschluss. Außerdem müssen wir mal nachfragen, was aus der Küchenspende von Nobilia geworden ist«, hatte Markstedt noch einige Spitzen für die Weberei mit im Gepäck. Um das Wapelbad spätestens Anfang Juni eröffnen zu können, will seine Firma dem Förderverein noch einmal 20 000 Euro zur Verfügung stellen (»Der Verein kann es zurückzahlen, wenn mal viel Geld in der Kasse sein sollte«). Bereits gestern versammelten Markstedt, sein Stellvertreter Günter Klauke und Schriftführer Olaf Köhler eine Reihe von Handwerkern um sich, die das Wapelbad in den kommenden Wochen auf Vordermann bringen sollen. Die Gesamtkosten bis zur Fertigstellung bezifferte der Vereinsvorsitzende, der Hermann Dreesbeimdieke für die Kassengeschäfte gewinnen konnte, mit 50 000 Euro. Sicherstellen will der neue Betreiber die Öffnung des Wapelbades am 1. Mai. Im Rahmen der bundesweiten »Woche der Sonne« sollen Informationsstände zur Sonnenenergie aufgebaut werden. Außerdem will der Verein eine 20 Kilometer lange »Tour der erneuerbaren Energien« anbieten. Wenn der Pavillon im Juni fertig ist, sollen Kulturveranstaltungen die Besucher ins Wapelbad locken. Hierzu seien mit dem städtischen Kulturdezernenten Andreas Kimpel schon erste Gespräche geführt worden. Als Vorbild nennt Markstedt die Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz. Spielfeste, Aktionen in Zusammenarbeit mit der Gütersloher Faltbootgilde: »Ideen haben wir genug. Wichtig ist nur, dass die Lok ans Laufen kommt«, sagt Markstedt, der die Gastronomie mit ehrenamtlichen Mitarbeitern betreiben will.

Artikel vom 25.04.2007