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Marc Gicquel mag es spannend

Tennis-Bundesliga: Halles starker Kader - aber die Konkurrenz schläft nicht

Von Stephan Arend
Halle (WB). Im Kino schaut sich Marc Gicquel am liebsten Thriller an. Für den Neuzugang des TC Blau-Weiß Halle sicherlich nicht die schlechteste Einstimmung auf seine Gastspiele in der Lindenstadt. Das Titelrennen in der Tennis-Bundesliga verspricht 2007 spannend und hochklassig zu werden. Der amtierende Deutsche Meister Blau-Weiß Halle wird von mehreren ambitionierten und hoch motivierten Teams gejagt.

Marc Gicquel spielt in den Planungen der Ostwestfalen eine wichtige Rolle. Der Franzose (in der Weltrangliste an Position 41 geführt) nimmt hinter Spitzenspieler Jarkko Nieminen Rang zwei im Aufgebot ein und soll nach Auskunft von Thorsten Liebich zwei bis fünf Mal zum Einsatz kommen. Nach den Qualitäten des 30-Jährigen gefragt, nennt der Teamchef der Blau-Weißen ein Beispiel: »Im Vorjahr lag Marc auf Asche gegen Florian Mayer im dritten Satz mit 2:5 zurück und hat noch 7:5 gewonnen. Er ist vielleicht nicht mit dem ganz großen Talent anderer Weltklassespieler ausgestattet, doch er ist ein Kämpfer, der sich bis zum letzten Ballwechsel motivieren kann.«
Nach einigen Jahren zwischen Rang 100 und 200 im ATP-Ranking schaffte der Rechtshänder 2006 den Durchbruch, beendete das Tennis-Jahr in den Top 50 und überzeugt seitdem mit konstanten Leistungen. Nach Diego Hartfield, Oliver Marach und Marco Chiudinelli verpflichteten die Verantwortlichen der Blau-Weißen in Marc Gicquel kurz vor Toreschluss noch einen Hochkaräter - und reagierten somit auch auf die Kampfansage der Konkurrenz. Allen voran Kurhaus Aachen mit den Neuzugängen Kristof Fliegen (ATP 49) und Simon Greul (ATP 88) sowie Rochusclub Düsseldorf, der in Mikhail Youzhny die aktuelle Nummer 17 der Tenniswelt unter Vertrag genommen hat, wollen in dieser Saison Meister werden. Thorsten Liebich hat auch die Außenseiter RW Erfurt (will zum Auftakt gegen Halle mit Spitzenspieler Dominik Hrbaty antreten/ATP 24), Grün-Weiß Mannheim mit Igor Andreev (ATP 27) und Benjamin Becker (ATP 43) auf der Rechnung. »Laut Meldeliste ist Düsseldorf Favorit. Doch man muss abwarten, wer wirklich spielt. Ich schätze, dass ein Mikhail Youzhny vielleicht ein Heimspiel bestreitet. Doch generell muss man sagen, dass viele Vereine ihre Hausaufgaben besser gemacht haben als im Vorjahr.«
In Halle setzt man erneut auf einem qualitativ hochwertigen Kader - und auf den Zusammenhalt der Mannschaft. Eine Tugend, die beim Titelgewinn im Vorjahr eine wichtige Rolle gespielt hat. Dass Davis Cup-Spieler Alexander Waske und Breakpointteam-Coach Jan de Witt ihre Zusammenarbeit nach nur kurzer Zeit wieder beendeten, habe nichts mit den Einsätzen in der Liga oder der Motivation Waskes zu tun, versichert Liebich: »Alex brennt darauf, erneut Meister zu werden. Man ist ja auch nicht im Streit auseinander gegangen, sondern hatte nur unterschiedliche Auffassungen - zum Beispiel bei der Turnierplanung.«



BW Halle
1.  Jarkko Nieminen ATP 21
2.  Marc GicquelATP 41
3.  Ruben Ramirez-H.ATP 58
4.  Diego HartfieldATP 80
5.  Oscar HernandezATP 100
6.  Andrei PavelATP 107
7.  Werner EschauerATP 110
8.   Oliver MarachATP 122
9.   Alexander WaskeATP 131
10. Marco ChiudinelliATP 136
11. Jean-F. BachelotATP 319
12. Christopher KasATP 1007

     Stichtag 10. April

    Zugänge: Gicquel, Hartfield (Krefeld), Marach (Erfurt), Chiudinelli.

Abgänge: Jiri Novak (Aachen), Andreas Seppi (Erfurt), Jerome Haehnel (Nürnberg), Andreas Vinciguerra (Nürnberg).


Termine
Erfurt (A)6. Juli, 13 Uhr
Aachen (H)8. Juli, 11 Uhr
Nürnberg (A)15. Juli,11 Uhr
Krefeld (H)22. Juli, 11 Uhr
Solingen (A)29. Juli, 11 Uhr
Neuss (A)3. August, 13 Uhr
Düsseldorf (H)5. August, 11 Uhr
Reutlingen (A)12. August,11 Uhr
Mannheim (H)18. August,13 Uhr

Artikel vom 24.04.2007