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Ein Bielefelder freut sich auf Lys Assias Comeback

Heimischer Fanclub der Schweizer Sängerin

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Wenn die erste Gewinnerin des »Grand Prix Eurovision de la Chanson« Lys Assia an diesem Samstag ihr Comeback im Schweizer Fernsehen hat - mit 81 Jahren - dann drückt ihr Claus Thenhausen besonders die Daumen. Denn der Bielefelder ist der Vorsitzende ihres Fanclubs und kennt die Sängerin seit Jahren persönlich.
Titel einer Langspielplatte aus der Zeit, als Lys Assia ihre größten Erfolge feierte.

1956 war es, als die Schweizerin den europäischen Musikwettbewerb gewann. Danach folgte eine Karriere, in deren Verlauf sie mit ihren vielen Hits wie »O mein Papa« auch in Deutschland zahlreiche Fans fand. An diesem Samstag steht sie erneut im Rampenlicht. Dann wird in der Schweiz der Vorentscheid zum Grand Prix der Volksmusik ausgetragen. Gemeinsam mit ihrer erst 18-jährigen Duett-Partnerin Beatrice Egli singt sie dann den Titel »Sag mir, wo die Engel wohnen«. »Sie freut sich darauf, es ist eine große Herausforderung für sie«, sagt Claus Thenhausen (62).
Er selbst war zwölf Jahre alt, als er die markante Stimme der Sängerin zum ersten Mal im Radio hörte und bald darauf anfing, sich ihre Platten zu kaufen. Kurze Zeit später trat er in den deutschen Lys-Assia-Fanclub ein, der seinen Sitz damals in Stuttgart hatte.
»1964 zog sich Lys Assia dann aus den Showgeschäft zurück«, erzählt Claus Thenhausen. Seit den 90er Jahren nahm die Schweizerin jedoch erneut CDs auf, die jüngste stammt von 2005 und trägt den Titel »Lady in blue«. 2001 kam für Thenhausen dann die Gelegenheit: bei einem Auftritt in Bremen lernte er die Musikerin persönlich kennen. »Und es entstand gleich ein freundschaftliches Verhältnis«, erzählt der Bielefelder.
Von dann an gibt es einen engen Kontakt zwischen ihm und der Schweizerin, auch zu zahlreichen Fernsehauftritten hat er sie schon begleitet. »2004 in der Sendung mit Carmen Nebel war ich ebenso dabei wie 2005 in ÝHerzlichen GlückwunschÜ mit Michael Schanze und erst im vergangenen Herbst beim WDR in Köln. Dort war sie in der Schallplattenbar in WDR 4«.
Schon 2003 hatte Claus Thenhausen erneut einen Lys-Assia-Fanclub in Deutschland gegründet. Denn die Autogrammwünsche, so der 62-Jährige, wollte die Sängerin nicht an ihre Privatadresse richten lassen. Also gehen Anfragen seitdem bei Claus Thenhausen ein. Und das sind nicht wenige. »Etwa 50 Autogramme verschicke ich im Monat«, so der Vorsitzende des Fanclubs, der derzeit 120 Mitglieder hat - viele in den neuen Bundesländern.
An der Schweizerin schätzt Thenhausen besonders »ihre bis heute unverkennbare Stimme, vor allem aber den Menschen Lys Assia«. »Sie ist sehr offen, charmant und steht voll im Leben. Man sieht ihr das Alter nicht an, ihre Musik gibt ihr Kraft.« Und bei ihren Auftritten gelinge es ihr bis heute, das Publikum in den Bann zu ziehen.
Auch bei dem Grand Prix-Vorentscheid räumt Thenhausen dem altersmäßig so ungleichen Quartett Chancen ein. »Diese Kombination von Jung und Alt ist sehr interessant.« Selbst kann er den Wettbewerb nicht live verfolgen - schweizerisches Fernsehen kann er nicht empfangen. »Aber natürlich werde ich mitfiebern, und Freunde in der Schweiz zeichnen mir die Sendung auf.« Und am Sonntag will Claus Thenhausen bei Lys Assia anrufen. »Wir sprechen ohnehin regelmäßig, aber dann muss ich sie natürlich fragen, wie es denn gelaufen ist.«

Artikel vom 21.04.2007