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Summen und Brummen auf der Bühne

Saisonstart der Waldbühne Melle am 27. Mai: »Biene Maja« und »Diener zweier Herren«

Von Frauke Kanbach
Werther/Melle (WB). Biene Maja will diese Saison auf der Waldbühne die Herzen der kleinen und großen Zuschauer erobern. Ihre Chancen stehen gut. Als Figur fast doppelt so alt wie das Meller Freilichttheater, erfreut sich das ewig junge, freche kleine Insekt nach wie vor großer Beliebtheit.

»Die Freilichtbühne ist wie geschaffen für dieses Kinderstück nach Waldemar Bonsels«, findet Regisseur Andreas Pöhler-Regenbrecht. Der 37-Jährige möchte in dem alten Steinbruch in den Meller Bergen ein Stück für alle Sinne inszenieren. Die Zuschauer sollen nicht nur etwas sehen und hören, sie sollen den Insektengarten und die Blumenwiese ebenso riechen und schmecken können. So ist unter anderem eine Ausstellung zum Thema »Honig« geplant. Frei nach Biene Maja, die sagt: »Das Leben ist doch wunderbar. Das Leben ist zum Wundern da.«
Noch stehen auf der Bühne nicht viel mehr als ein paar kahle Aufbauten. Anhand einer Skizze erläutert der Spielleiter das Bühnenbild: »Bis zu vier Meter hohe, zum Teil begehbare Elemente sorgen für das richtige Größenverhältnis zwischen Insekten und ihrer Umwelt.« Von der ursprünglichen Bühne werde nur noch wenig zu sehen sein, wenn Bühnenbildner und -bauer Stefan Leiwe und Werner Pastewski mit ihrem Team Insektengarten und Blumenwiese angefertigt haben. Üppige Kostüme und entsprechende Maske runden das stimmige Bild ab.
Andreas Pöhler-Regenbrecht, der auf der Waldbühne erstmals Regie führt, ist beigeistert von den Mitwirkenden - egal ob auf oder hinter der Bühne: »Alle sind hochmotiviert, konzentriert und engagiert bei der Sache.«
Auf der Bühne soll für die Dauer von 70 bis 80 Minuten keine Langeweile aufkommen. Dabei setzt der 37-Jährige auf eine schnelle, auf den Punkt genau gespielte Inszenierung und Interaktionen mit dem Publikum. Viele von den 40 jungen Darstellern sind schon alte Hasen, wie der 15-jährige Fabian Broermann. Er stand im Alter von zweieinhalb Jahren als Straßenjunge in »Till Eulenspiegel« das erste Mal auf der Waldbühne. Dieses Jahr spielt er den Mistkäfer Kurt.
»Bring' in diese Textpassage noch ein bisschen mehr Schmalz hinein«, fordert der Regisseur von Sarah Allewelt. Die spielt Schnuck, die Libelle, die in die Hornisse Brutus verliebt ist. Unter viel Gelächter probiert sie einige Varianten aus. Die Atmosphäre ist entspannt. Obwohl es erst die vierte Probe ist, sitzt der Text schon recht sicher. Dies ist eine Voraussetzung von Pöhler-Regenbrecht bei seinem Arbeitsbeginn gewesen. Ohne Textbuch könne man sich freier auf der Bühne bewegen, wie der 37-Jährige erklärt. Schließlich sind bis zur Premiere am 27. Mai nur noch fünf Wochen Zeit, das Stück in den verschiedenen Besetzungen zu proben.
Als Erwachsenenstück wird vom 7. Juli an jeden Samstag um 20 Uhr das Lustspiel »Die Diener zweier Herren« nach Carlo Goldoni aufgeführt. Pöhler-Regenbrecht verspricht eine heitere, sommerlich leichte Komödie mit einigen Irrungen und Wirrungen. Die Hauptproben für dieses Stück mit 13 Mitwirkenden und Stefan Richter in der Hauptrolle des Truffaldino haben noch nicht begonnen. Die Saison 2007 findet dann mit dem Wintermärchen »Das Traumfresserchen« nach dem Buch von Michael Ende in den Städtischen Festsälen ihren Abschluss.
Der Verein und die vielen Mitwirkenden hoffen, wieder zahlreiche Besucher vor der Waldbühne in den Meller Bergen begrüßen zu können. Nachdem in den vergangenen Jahren die Eintrittspreise stabil gehalten werden konnten, müssen Erwachsene statt wie bisher sieben nun acht Euro bezahlen. Kinder zahlen nach wie vor drei Euro, Schüler und Studenten fünf Euro. Gruppen ab 20 Personen erhalten zehn Prozent Rabatt.
Geschäftsführerin Karin Michels verkündet, dass der Kartenvorverkauf begonnen habe und sowohl für die Premiere als auch für die Vormittagsvorstellungen am 16. und 17. Juli bereits über die Hälfte der Karten verkauft seien. Gespielt wird »Die Biene Maja« bis zum 2. September jeden Sonntag um 15.30 Uhr.
www.waldbuehne-melle.de.

Artikel vom 21.04.2007