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»Die Kirche ist ein Teil
Piumer Lebensqualität«

Am Montag soll der Förderverein gegründet werden

Von Victor Fritzen
Borgholzhausen (WB). Sie ist eine der ältesten Kirchen im Kreis Gütersloh und bildet das Zentrum der Stadt Borgholzhausen: die evangelische Kirche. Doch die Fassade bröckelt, der Zahn der Zeit nagt an dem historischen Gebäude.

Nach Angaben des Presbyteriums der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde droht die Fassade des höchsten Gebäudes der Stadt, sollte nichts ausgebessert werden, in den kommenden Jahren zu zerfallen. Doch die Sanierung ist teuer. 500 000 Euro haben die Verantwortlichen veranschlagt. Ein Förderverein für die Sanierung der Kirchenfassade soll Gelder in die noch leeren Kassen spülen. Am kommenden Montag, 23. April, ist geplant, den Verein aus der Taufe zu heben. Beginn der Gründungsversammlung ist um 20 Uhr im großen Saal des evangelischen Gemeindehauses. Bürgermeister Klemens Keller appelliert an die Piumer: »Das ist ein gemeinsamer Kraftakt, den wir stemmen müssen«. Rechtsanwalt Dirk Stermann wird die Versammlung zunächst leiten.
Das Ortsbild der Stadt werde von der Kirche wesentlich geprägt und unterstreiche den Charakter einer Kleinstadt, meint das Presbyterium der Gemeinde. Die Kirche nebst ihres Platzes habe in Borgholzhausen eine bedeutende Funktion als kulturelle Begegnungsstätte. Der Wochenmarkt jeden Mittwoch sei fester Bestandteil bürgerlicher Lebensqualität, so der Bürgermeister und das Presbyterium.
Neben dem Förderverein, der Gelder akquirieren soll, ist geplant, dass auch ein Teil aus Töpfen der Denkmalpflege nach Pium fließt. Zur Erhaltung des Denkmals Kirche und Aufwertung des städtebaulichen Umfeldes erscheine eine Förderung der Fassadensanierung mit Unterstützung der »Deutschen Stiftung Denkmalschutz« als sehr hilfreich und geboten, meint Presbyter Reinhard Diekmann. Neben der städtebaulichen Denkmalliste werde zudem bei der Landesregierung derzeit eine weitere Aufstellung mit förderwürdigen Städten entwickelt, die zusätzlich finanziell vom Land NRW gefördert werden sollen. Auch Borgholzhausen will sich bewerben und eintragen lassen.
Der als Eigenkirche der Grafen von Ravensburg errichtete Kirchenbau, der heute als das Aushängeschild Borgholzhausens gilt, ist aus dem 14. Jahrhundert. 1496 wurde ein Chorraum angebaut. Ein besonderes Stück ist der so genannte steingeschnitzte Altar aus dem Jahr 1501.

Artikel vom 21.04.2007