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Viele ziehen in die Stadt

Zahl der verkauften Grundstücke ging stark zurück

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Die Zahl der in Bielefeld verkauften Grundstücke ist im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Die Preise blieben jedoch auf relativ hohem Niveau stabil. Am teuersten sind Grundstücke für Wohnbebauung im Musikerviertel (370 Euro pro Quadratmeter), am günstigsten sind sie in Senne (ab 155 Euro).

Im Vergleich zu 2005 wechselten 21 Prozent weniger unbebaute Grundstücke den Besitzer; bei den bebauten Grundstücken waren es sogar 33 Prozent weniger. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht für die Stadt Bielefeld hervor, der am Freitag vorgestellt wurde. »Grund für diesen Rückgang ist sicherlich die Abschaffung der Eigenheimzulage«, sagte Günter Stückmann, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte.
Gegen diesen Trend sprechen laut Stückmann die positive wirtschaftliche Entwicklung und das stabile Zinsniveau. »Anscheinend war der Effekt durch die Eigenheimzulage aber stärker.« Das typische »Novemberfieber« - ein starker Anstieg der Verkäufe zum, Jahresende - sei jedenfalls ausgeblieben.
Insgesamt wurden in Bielefeld im vergangenen Jahr 2470 Grundstücke mit einer Fläche von 275,5 Hektar im Gesamtwert von 571 Millionen Euro verkauft. Bei den unbebauten Grundstücken stieg der Quadratmeterpreis um 2,5 Prozent, bei den bebauten Grundstücken war das Preisniveau sehr uneinheitlich. Eine neu bebaute Doppelhaushälfte mit einer Wohnfläche von 130 Quadratmetern, Keller und einer Grundstücksfläche mit fast 270 Quadratmetern kostete 2006 in einer mittleren Wohnlage durchschnittlich 215 000 Euro.
Auch der Verkauf von Eigentumswohnungen, der traditionell eine großen Teil ausmacht, ging im vergangenen Jahr drastisch zurück: um fast ein Drittel. Die Preise sanken um fünf Prozent, die durchschnittlichen Preise für eine Neubauwohnung liegen je nach Größe und Ausstattung bei 1700 bis 1900 Euro pro Quadratmeter.
Insgesamt gebe einen Trend weg von Reihenhäusern hin zu Doppelhaushälften, hin zu guten Lagen und ein stärkeres Interesse an Grundstücken in der Stadt. Derzeit gibt es nach Stückmanns Einschätzung in Bielefeld im Gegensatz zu vergangenen Jahren genügend Baugrund. Und in Zukunft werde die demographische Entwicklung eine größere Rolle spielen, so seine Vermutung. »Ich rechne damit, dass es dann ein Überangebot geben wird.«
Der komplette Grundstücksmarktbericht ist zum Preis von 25 Euro beim Gutachterausschuss telefonisch unter 51-26 77 erhältlich oder im Internet unter
www.bielefeld.de/bodenrichtwerte

Artikel vom 21.04.2007