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Patienten
schonend operieren

MIC-Turm angeschafft

Dissen (WB). »Im Diakonie-Klinikum Osnabrücker Land operieren wir inzwischen knapp 50 Prozent aller unserer Patienten minimalinvasiv«, erklärt der Chefarzt der Chirurgie, Dr. med. Martin Oechsner.
Um dieses operative Verfahren weiter auszubauen, hat das Diakonie-Klinikum jetzt einen dritten so genannten MIC-Turm angeschafft. MIC steht für minimalinvasive Chirurgie. Der dritte Turm bedeutet für die Klinik, dass von sofort an in drei OP-Sälen parallel minimalinvasive Eingriffe durchgeführt werden können. Diese seien deutlich schonender für die Patienten, da der Schmerzmittelbedarf geringer sei, die kleinen Schnitte schneller verheilen würden und die Patienten das Krankenhaus früher wieder verlassen können. Bei Eingriffen an Gallenblase, Blinddarm und Leiste sei diese Operationsmethode ebenso Standard wie bei Darmentzündungen und Antirefluxeingriffen bei Sodbrennen. »Mit dem dritten MIC-Turm sind wir für die Zukunft sehr gut aufgestellt«, weiß Dr. Oechsner. Denn im Normalfall sei in Kliniken dieser Größenordnung höchstens ein solches Gerät vorhanden. Die neue Gerätegeneration verfüge über einen Flachbildschirm mit hoher Auflösung für eine detailgenaue Darstellung und eine angeschlossene Dokumentationseinheit, mit der die Operationen gegebenenfalls aufgezeichnet und später auf eine DVD gebrannt werden könnten. Das erhöhe die Transparenz für den Patienten und erleichtere das Weitergeben von OP-Daten an den Hausarzt.
Im vergangenen Jahr seien im Diakonie-Klinikum etwa 500 derartige Operationen durchgeführt worden. Bei dieser Methode würden über minimale Schnitte durch die Bauchdecke die kleinen Arbeitsinstrumente eingeführt. Dafür werde der Bauchraum des Patienten zunächst mit einem ungefährlichen Gas aufgebläht. Eine eingeführte Kamera mit Lichtquelle übertrage den Eingriff auf einen Monitor. Der Arzt führe die OP gestützt durch die »Direktübertragung« über den Bildschirm durch.
Um sich in der minimalinvasiven Operations-Technik schulen zu lassen, kommen regelmäßig Ärzte aus ganz Deutschland nach Dissen.

Artikel vom 20.04.2007