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Barnhausen mit Erdgas in die Zukunft

RWE erweitert für 150 000 Euro das Piumer Leitungsnetz - Fertigstellung bis Ende Juli

Von Marco Purkhart
Borgholzhausen (WB). Barnhausen gibt Gas: Seit dieser Woche laufen die Baggerarbeiten auf Hochtouren, um auch den nördlichsten Piumer Ortsteil an das Erdgasnetz der RWE Westfalen-Weser-Ems AG anzuschließen.

Der Energiekonzern lässt sich die Netzerweiterung 150 000 Euro kosten, die bis Ende Juni abgeschlossen sein soll. 20 Barnhausener Haushalte hätten sich bereits für einen Anschluss angemeldet. »Doch sobald wir die Hauptleitungen durch den Ort verlegt haben, können wir nahezu jedes Gebäude in Barnhausen auf unkomplizierte Weise mit Erdgas versorgen«, spricht RWE-Sprecherin Ruth Brand von einer zukunftsweisenden Investition.
Denn der Aufwand ist immens: Insgesamt werden 3000 Meter unterirdische Leitungen verlegt, um Barnhausen mit dem bereits vorhandenen Netz in Borgholzhausen zu verknüpfen. Die Verbindung mit dem Piumer Rohrsystem wird an einem Gas-Versorgungspunkt an der Sundernstraße hergestellt. Von dort aus führen die Rohre immer entlang der Fahrbahn über die Heidbrede, bis sie auf die Bielefelder Straße treffen. Hier soll eine horizontale Spezialbohrung sicherstellen, dass die Fahrbahndecke nicht aufgerissen und die Hauptverkehrsroute damit nicht unterbrochen wird.
Anschließend führt die neue Leitung entlang der Barnhauser Straße, der Dorfstraße, des Ahornwegs und des Binnenfelds bis zum Abschluss am Wilmskamp. Zur sicheren Verlegung der derzeit noch am Straßenrand lagernden Kunststoffrohre werden insbesondere Bürgersteige aufgerissen. Die dabei entstehenden, bis zu 90 Zentimeter tiefen Gräben können einzelne Anwohner vorübergehend von ihrer Grundstückseinfahrt abschneiden. »Wir werden morgens graben und abends die Lücke wieder schließen«, versichert Bauleiter Dietmar Becker von der zuständigen Firma SAG (Osnabrück) jedoch, dass die Anwohner solch extreme Einschränkungen höchstens einen Tag lang zu ertragen hätten.
Derzeit laufen die Arbeiten nur im Bereich der Dorfstraße. Doch um die Maßnahme noch zügiger voranzutreiben, steigt am kommenden Mittwoch ein zweiter Bautrupp an der Sundernstraße mit ein. Beide Teams werden dann aufeinander zuarbeiten, bis die orangenen, jeweils zwölf Meter langen Rohre zu einem geschlossenen System verbunden sind. Die doppelte Arbeitsgeschwindigkeit solle sicherstellen, dass das Projekt auf jeden Fall vor Beginn der Sommerferien abgeschlossen ist.
In der Vergangenheit hatte RWE eine Ausweitung des Erdgasnetzes auf Barnhausen lange Zeit ausgeschlossen, da sich die Investition aufgrund der geringen Nachfrage vor Ort nicht gelohnt hätte. »Mit aktuell 20 Haushalten, die zuletzt Interesse bekundet haben, lohnt sich der Aufwand jetzt allerdings schon«, betont RWE-Sprecherin Ruth Brand. Auch stünden weitere Anwohner bereits in der Warteschlange, um ihren alten Öltank durch einen modernen Erdgas-Anschluss zu ersetzen. Brand: »Wir sehen uns künftig in der Lage, sämtliche Barnhausener Wohngebiete abzudecken.«

Artikel vom 20.04.2007