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Festnahmen
in Malatya

Nationalistische Tat?


Istanbul (Reuters). Nach dem Mordanschlag auf einen Bibelverlag in der Türkei hat die Polizei zehn Verdächtige festgenommen, mit möglicherweise einen nationalistischen Hintergrund.
Die Männer gehörten einer Altersgruppe an, gab Gouverneur Halil Ibrahim Dasoz gestern ohne nähere Einzelheiten bekannt. Presseberichten zufolge sind die ersten fünf noch am Tatort Festgenommenen 19 bis 20 Jahre alte Studenten, die in einem von einer islamischen Stiftung betriebenen Wohnheim lebten. Die Attentäter hatten am Vortag in Malatya drei Mitarbeiter des Verlags umgebracht, unter ihnen auch einen 45 Jahre alten Deutschen.
Die Tatverdächtigen sollen Zettel bei sich gehabt haben, auf denen sie sich als Brüder bezeichneten, die den Tod suchten. Sie sollen im Polizeiverhör ausgesagt haben, sie hätten die Tat für das Heimatland verübt. Eines der beiden türkischen Opfer wurde gestern nach muslimischem Brauch bestattet. Zeitungen identifizierten den zweiten türkischen Toten als Vorsteher der kleinen christlichen Gemeinde Malatya namens Necati Aydin. Die Täter hatten ihre Opfer gefesselt und ihnen die Kehlen durchgeschnitten.
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Artikel vom 20.04.2007