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drei eigentore
Beim Streben nach einem perfekten Rasen begeht manch Gartenliebhaber guten Willens gravierende Fehler. Friedrich Wehfer erklärt die drei größten »Eigentore«, die man sich nach Meinung des Experten bei der Rasenpflege schießen kann.

l Zu kurzer Schnitt
»Viele meinen, nur ein kurzer Rasen sei ästhetisch. Das stimmt - aber nur auf dem Golfplatz, wo sündhaft teures Saatgut für besonders widerstandsfähige Gräser genomen wurde. Im Garten des Normalbürgers führt die weit verbreitete Tendenz zum kurzen Schnitt jedoch zum sicheren Absterben des Rasens. Mäht man die Halme bis auf die gelben Stängel zurück, muss die Pflanze aus ihrer eigenen Substanz das wichtige Blattgrün nachbilden, das sie für die Photosynthese benötigt. Damit zehrt sie sich langfristig selbst auf. Ich rate daher, einmal pro Woche das Gras nur auf 4,5 bis 5 Zentimeter zurückzuschneiden.«

l Ständige Bewässerung
»Von täglicher Bewässerung hat der Rasen nichts außer Wasserperlen, die die Sonne wie durch eine Lupe brennen lassen. Man sollte erst den Sprenger anwerfen, wenn der Rasen förmlich nach Wasser schreit und sichtlich welk aussieht oder nicht mehr hochkommt, wenn man drauftritt. Nur wenn er Flüssigkeit nötig hat, kann er sie auch effizient aufnehmen. Statt kleinerer Mengen sollte dann ein kräftiger Guss erfolgen. Zwölf Liter pro Quadratmeter dürfen es sein.«

l Zu früh vertikutieren
»Wer zu früh mit dem Vertikutierer ansetzt, tut sich und dem Rasen keinen Gefallen - was leider oft vorkommt. Das Problem sind die zu kühlen Temperaturen. Denn die auf die umgegrabene Fläche aufgetragene Saat keimt bei Kälte nicht schnell genug, wodurch Lücken im Rasen programmiert sind. Man sollte erst ab einer Temperatur von acht Grad Celsius vertikutieren. Ohnehin ist das Vertikutieren nicht zwingend. Wer einen Rasen ohne Verfilzungen hat, kann ihn mit dem Gerät nur zerstören.«

Artikel vom 20.04.2007