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Die Dinge hinter den Dingen

Feines »Versteck« - Vorwandinstallation macht Sanitärtechnik unsichtbar

Je mehr vorgefertigte Bauteile in einem Neubau stecken, desto weniger braucht der Bauherr für sein Haus zu bezahlen. Denn werkseitig vormontierte Einzelelemente sparen Arbeitszeit.
Vorgefertigte Bauteile im Neubau können die Kosten spürbar drücken. Vormontierte Installationssysteme verbessern überdies den Wärme- und Schallschutz. Foto: Wüstenrot
Ein Beispiel für diese Art der Kostensenkung ist der Einsatz von Vorwandinstallationen. Dabei handelt es sich um vorgefertigte doppelte Wände aus Metallrahmen und -streben, die nicht nur, aber bevorzugt beim Ausbau von Bädern eingesetzt werden. Spezielle Haltevorrichtungen sorgen dafür, dass Sanitärobjekte, wie Toiletten- und Waschbecken, Dusch- und Badewanne, nur noch eingehakt und an die Ver- und Entsorgungsleitungen angeschlossen werden müssen. Innerhalb des Wanddoppelrahmens sind alle für Frischwasser und Abwasser notwendigen Rohre untergebracht. Um Fließgeräusche zu verringern, wird der Hohlraum zwischen den Rahmen mit Dämmmaterial aufgefüllt. Das können Mineral- oder Glasfasermatten, aber auch Schafwolle sein. Als Träger für die Fliesen werden Holzverbund-, Gipskarton- oder Gipsfaserplatten - die Beplankung - auf das Metallgerüst geschraubt.
Bauherren sollten darauf achten, dass alle in Bädern verwendeten Gipskartonplatten gegen Feuchtigkeit imprägniert sind, da Gips sehr stark Wasser aufsaugt und dann aufquellen würde. Zusätzlicher Vorteil des Installationssystems: Weil es im Trockenbau ausgeführt wird, entfällt die oft langwierige Austrocknungszeit der Wände. Die Vorwand muss nicht unbedingt raumhoch geplant werden, daher können in 80, 100 oder 120 Zentimeter Höhe Ablageflächen oder Nischen entstehen. Im Unterschied zu den traditionellen Wandsystemen, bei denen Badgegenstände konventionell in die Wand eingebaut sind, nimmt die Wand vor der Wand dem Raum etwas Platz weg. Das wird jedoch dadurch aufgewogen, dass sich die einzelnen Sanitärgegenstände nach den oft sehr persönlichen Bedürfnissen des Badnutzers platzieren lassen. Zudem können später auftretende Schäden schneller als in einer starren, gemauerten Wand gefunden werden.
Es muss aber nicht gleich ein Vorwandsystem sein, wenn lediglich Leitungen oder Rohre zu verbergen sind - etwa bei Räumen im Keller- oder Dachgeschoss. Dann empfiehlt sich der Aufbau einer freistehenden Konstruktion, beispielsweise vor eine massive Außenwand. Sie wird vom Fachmann als Vorsatzschale bezeichnet. Einbauhöhe und Einbautiefe können bei dieser »kleineren Lösung« an die Verhältnisse vor Ort angepasst werden. Eine ähnliche, dem schnellen Bauen dienende Technik ist die Installationswand. Auch hier werden Systeme aus Metallprofilen eingesetzt. Je nach Wandkonstruktion lassen sich im Wandinneren die Leitungen für die Entlüftung sowie die Be- und Entwässerung führen. Kabel können dort ebenfalls untergebracht werden.

Artikel vom 28.04.2007