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Haller Grundstücks-Angebot an Lionel Richie

4000 Quadratmeter im Baugebiet am Berghof »reserviert« - von der Stadt nicht viel gesehen

Halle (WB/pes). Dreimal hatte er es während seines Konzertes in der vergangenen Woche angekündigt: Lionel Richie will wegen der tollen Stimmung ein Haus in Halle kaufen. Kein Problem, sagt sich die Stadtverwaltung und bietet dem Superstar aus den USA ein 4000 Quadratmeter großes Grundstück an - mit freiem Blick bis hin zum Sauerland.

Als Richie seine »Kaufabsichten« ins Publikum rief, war auch Bauamtsmitarbeiter Heinz-Udo Lakemper, einer der 8200 Zuschauer, begeistert und erzählte davon im Rathaus. Jürgen Keil, Stellvertreter von Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann und Chef des Bauamtes, zögerte nicht lange und formulierte das Angebot an Richie: »Wir arbeiten gerade an dem Neubaugebiet Am Berghof - das wäre genau das Richtige für unseren US-amerikanischen Neubürger.« Der Berghof wird ein hoch attraktives Wohnviertel der Lindenstadt mit großzügigen Grundstücken, teils in Hanglage und mit unverbaubarem Fernblick bis zum Sauerland. Keil: »Hier ist vieles möglich - das kleinste Grundstück wird rund 600, das größte bis über 4 000 Quadratmeter haben.«
Viel gesehen hat der Superstar noch nicht von seiner möglichen neuen Heimat: Zum Konzert am Donnerstag kam er verspätet in Halle an, weil der Flieger von Oslo nach Münster Verspätung hatte. Auch nach dem Konzert und dem kurzen Treffen mit Handball-Weltmeister Florian Kehrmann ging es gleich weiter nach Frankfurt. Die Verspätung war wohl auch die Ursache, dass Lionel Richie sein Konzert gar nicht mehr ganz zu Ende bringen konnte. Das als Zugabe gedachte Hit-Medley am Schluss wurde wegen der fortgeschrittenen Stunde gestrichen.
Die Haller könnten sich, hat man bei der Stadt ermittelt, übrigens auf einen peniblen Neubürger freuen: Seine große Leidenschaft ist das Gärtnern. Richie: »Ich liebe die Gartenarbeit, vor allem Bäume und Sträucher schneiden.« Aber damit noch nicht genug, Lionel Richie verriet jüngst Bayern3-Moderatorin Katja Wunderlich, dass er ein echter Putzteufel ist: »Dabei nehme ich es mit den Besten auf. Schmutz muss sofort weg. Ich bin so aufgewachsen«.
Für den Sportler Lionel Richie wäre Halle sicher die erste Wahl. Denn wenn er mal nicht auf der Bühne steht (»Da schwitze ich mich vor 20 000 Menschen zweieinhalb Stunden lang fast zu Tode«), schwingt er das Tennis-Racket. Die Gerry Weber Open könnten sich auf einen neuen Fan, der TC Blau-Weiß Halle auf ein neues Mitglied freuen. Denn Lionel Richie war schon zu seiner Highschool-Zeit ein Klasse-Tennisspieler, erhielt sogar ein Stipendium an der Universität seiner Heimatstadt Tuskegee (Alabama).
Lionel Richie tourt gerade mit seinem »Coming Home«-Programm durch Deutschland, stand in Berlin auf der Bühne und ist Freitagabend in Leipzig. Rodenbrock-Wesselmann und Keil hoffen auf eine schnelle Antwort.

Artikel vom 19.04.2007