19.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Heimische Südlage bringt tolle Tafeltrauben

Schneiden, wässern, pflanzen: Baumschul-Inhaber Ralf Upmann gibt Hobbygärtnern Tipps

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Auch wenn der Frühling gerade erst in Schwung kommt. In den heimischen Gärten herrscht schon Hochsaison - zumal der Winter eigentlich keiner war und die Natur ohnehin schon viel weiter ist. Was ist jetzt zu tun? Garten-Experte Ralf Upmann gibt Tipps.

Forsythien sind - ebenso wie alle anderen Frühjahrsblüher - derzeit dankbar für die ordnende Hand des Gärtners. Bei ihnen ist jetzt eine Verjüngung angeraten: »Die Triebe, die am stärksten geblüht haben, sollte man abschneiden. Die Kraft geht dann in die jungen Triebe, die in den Folgejahren blühen«, erläutert der Inhaber der Öko-Baumschule Upmann auf dem Steinhagener Ströhn.
Für den Obstbaumschnitt ist es fast schon zu spät: Apfel, Birne und Co. treiben bereits munter aus. »Da kann man schon den nächsten, den Sommerschnitt ins Auge fassen«, sagt Ralf Upmann. Im Juni/Juli nämlich sollten lange Triebe beschnitten und die Bäume ausgelichtet werden. Vor allem die, die zu groß zu werden drohen.
Der ideale Zeitpunkt hingegen ist jetzt für den Schnitt von Weinreben: »Im Februar bluten sie noch sehr stark. Das legt sich jetzt, wenn sich die ersten Blätter entfalten. Nun kann man auch sehen, wo gute Knospen sitzen«, erklärt Upmann. Er schneidet alle Langtriebe auf zwei bis drei Knospen heruter. Eventuell ist auch Auslichten angesagt. Und wer häufiger Probleme mit Mehltau-Befall hat, der sollte vielleicht ohnehin über eine Neuanschaffnung nachdenken: »Die Pflanzen werden immer Probleme mit dem Mehltau haben. Aber es gibt inzwischen auch resistente Sorten«, so Ralf Upmann.
An der roten Backsteinwand seines Hauses ranken Reben, die exzellente Tafeltrauben bieten. Und zu denen rät der Fachmann generell für das raue ostwestfälische Klima: »Die Sorten aus den Urlaubsorten gedeihen hier nicht«, machen in seinen Augen Keltertrauben keinen Sinn.
Nicht nur die Schere, sondern auch die Schaufel nimmt der Gartenbesitzer derzeit zur Hand. Seit Januar/Februar ist Pflanzzeit. Die sogenannten wurzelnackten Pflanzen sollten zwar schon in der Erde sein, aber alles mit Ballen oder im Container kann jetzt prima ins Beet: Kletterpflanzen, Sträucher, Ziergewächse, Stauden, Bodendecker . . . Und für alle gilt: »Wässern, wässern, wässern, denn es ist viel zu trocken.«

Artikel vom 19.04.2007