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»Nachbarschaftshilfe« kommt aus Osnabrück

Geschäftsführer der Marketing GmbH spricht auf Einladung der WerbeGemeinschaft Werther


Werther (niko). »Ich leiste hier ja quasi Nachbarschaftshilfe.« Mit diesen Worten begrüßte Oliver Mix, Geschäftsführer der Osnabrück Tourismus- und Marketing-GmbH (OTM), die Zuhörer am Mittwochabend im Vortragssaal der Sparkasse. Auf Einladung der Werbegemeinschaft Werther referierte der Osnabrücker über Marketingstrategien in der Friedensstadt.
30 Jahre wird die WerbeGemeinschaft Werther in diesem Jahr alt. Statt sich beschenken zu lassen, organisierten die Einzelhändler den Marketing-Vortrag, zu dem neben interessierten Bürgern aus Werther auch Vertreter der Nachbarstädte eingeladen waren. Am Beispiel Osnabrück, das sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt hat, sprach Oliver Mix über Probleme und Visionen des Stadtmarketing-Prozesses. Die Osnabrück Tourismus- und Marketing-GmbH, deren Geschäftsführer Mix seit vier Jahren ist, ist eine Gesellschaft an der die Osnabrück City Marketing GmbH, der Zusammenschluss der Einzelhändler, 20 Prozent hält. Die OTM wurde 1998 gegründet, nachdem die Forderung nach einer stärkeren Unterstützung des Einzelhandels immer lauter geworden war. Somit steht Citymarketing mit an oberster Stelle der Tätigkeitsfelder der OTM. Die Organisation von Erlebnisveranstaltungen und die Kommunikation zwischen den Beteiligten gehören zu den Dingen, um die sich die Mitarbeiter kümmern.
Wie die Zusammenarbeit funktioniert, erläuterte Oliver Mix am Beispiel der »Einkaufsgala«. »Wir hatten die Idee, einen roten Teppich in der Innenstadt auszurollen und mit stimmungsvoller Beleuchtung für eine besondere Atmosphäre zu sorgen«, so Mix. Die ansässigen Einzelhändler wurden angeschrieben und eingeladen, mit eigenen Ideen etwas beizutragen. »Bei mehrmaligen Treffen wurden die Aktionen abgestimmt, damit die Kunden nicht überall mit Rosen oder Prosecco begrüßt werden, sondern ständig etwas Neues geboten bekommen.« Dabei betont der OTM-Geschäftsführer, dass die Einzelhändler nicht nur durch Präsente auffallen sollten, sondern durch das Gesamterscheinungsbild ihrer Räumlichkeiten. Die Kombination von verkaufsoffenem Sonntag mit Bühnenprogramm und Bierbude lehnt der Marketingexperte ab. »Der Kunde kann sein Geld schließlich nur einmal ausgeben - entweder an einem der Straßenstände oder eben im Geschäft.«
Wichtigstes Kriterium für erfolgreiches Stadtmarketing sind die Öffnungszeiten. Ein einheitliches Konzept sei wichtig, das legte Mix auch den Wertheranern ans Herz. »Wenn jeder zu einer anderen Zeit öffnet oder schließt, schadet das am Ende allen.« Der Kunde wolle Verlässlichkeit. Gleichzeitig riet Mix der WerbeGemeinschaft Werther, neue Konzepte zu wagen, beginnend bei Kernöffnungszeiten. »Solche Konzepte müssen auch nach außen getragen werden.« In Osnabrück wird mit Plakaten auf die einheitlichen Öffnungszeiten aufmerksam gemacht: »Sechs mal 19 - Die City macht auf«.
Die Ausführungen des Experten stießen in Werther auf großen Zuspruch. »Die einheitlichen Öffnungszeiten sind ein Problem, das wir angehen müssen«, meinte Ulrich Diekhaus zum Abschluss.

Artikel vom 20.04.2007