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Franken sorgen für viel Frust

SC Paderborn 07 verliert in Fürth mit 0:3 - Bröker fliegt vom Platz

Von Peter Klute
Fürth (WB). Es bleibt dabei: Der SC Paderborn 07 kann gegen die SpVgg Greuther Fürth nicht gewinnen. Im vierten Zweitliga-Duell gab es gestern im Playmobil-Stadion mit dem 0:3 (0:0) die zweite Niederlage. Während die Franken durch die Punktverluste von Duisburg und Freiburg wieder auf den Aufstieg hoffen dürfen, schrumpfte der Vorsprung der Ostwestfalen auf einen Abstiegsplatz durch die Siege von Unterhaching und Jena von sieben auf vier Punkte.

Die Fürther mussten siegen, um ihre minimale Aufstiegschance zu wahren, dementsprechend gaben die Kleeblättler von Beginn an Gas. In der neunten Minute passte Kapitän Thomas Kleine auf Christian Timm, doch dessen Schuss ging aus spitzem Winkel gut einen Meter über das Tor von Tom Starke. Sieben Minuten später kam der SCP zum ersten Mal gefährlich vor das Gehäuse der Franken. Nach einem Missverständnis des Ex-Paderborners Stephan Loboue im Tor der Gastgeber mit drei Abwehrspielern wurde Erwin Koen jedoch zu weit abgedrängt. Gleiches widerfuhr Benjamin Schüßler in der 23. Minute nach Zuspiel von Koen.
Trotz des Ausfalls von fünf Stammspielern hielten die Gäste gut mit und suchten ihr Heil in der Offensive. Die Hausherren boten ihnen viele Räume und wurden zunehmend nervös. Stefan Reisinger köpfte nach einer halben Stunde nach Flanke von Daniel Adlung knapp drüber. Die Chancen häuften sich jetzt auf beiden Seiten. Roel Brouwers und Nils Döring mussten in der 37. Minute in höchster Not erst gegen Martin Lanig und dann gegen Timm retten. Auf der Gegenseite hatten vor der Pause die Gäste noch dreimal die Möglichkeit zur Führung, doch jedes Mal fehlte nach Kontern die Genauigkeit beim letzten Pass.
»Mit solchen Chancen kann man normalerweise drei Spiele gewinnen«, meinte SCP-Hauptgeschäftsführer Martin Hornberger zur Pause. Fach konnte sich nicht erinnern, »dass wir auswärts schon einmal so viele Konterchancen hatten«. Dass der Gegner den »finalen Abschluss da nicht bekommen hat«, wie Fürths Trainer Benno Möhlmann später bemerkte, sollte sich in Hälfte zwei rächen. »Ich bin sprachlos, wir haben nach einer guten ersten Halbzeit den Faden verloren. Das fing beim Elfmeter an«, so Döring, dem sein heutiger Geburtstag (27) gründlich verdorben wurde.
Gerade vier Minuten nach dem Wechsel waren gespielt, da zeigte Schiedsrichter Mike Pickel nach einem Foul von Brouwers an Reisinger zu Recht auf den Punkt. Timo Achenbach traf nur die Latte. Das war Glück für den SCP, der danach durch Müller noch zweimal die Chance zum 0:1 hatte. Doch in Führung ging dann die SpVgg: Flanke Adlung und der eingewechselte Cidimar ließ Starke per Kopf bei seiner ersten Ballberührung keine Abwehrmöglichkeit (63.). Sieben Minute später war die Entscheidung gefallen. Thomas Kleine scheiterte nach einer Achenbach-Ecke zunächst an Starke, doch im zweiten Versuch erzielte der Fürther Kapitän sein neuntes Saisontor zum 2:0. Reisinger markierte elf Minuten vor dem Ende nach Vorarbeit von Timm noch das 3:0.
Die Gäste waren frustriert und setzten passend zu dieser Gefühlslage den Schlusspunkt. Thomas Bröker, neun Minuten zuvor für den enttäuschenden Dennis Schulp eingewechselt, fällte Timm in der 81. Minute wie einen Baum, nachdem er im ersten Versuch den Ball getroffen hatte. Klare Konsequenz: Rote Karte. »Ich war übermotiviert, aber das darf mir nicht passieren«, gestand Bröker ein. Für Fach war dieses Foul »nicht zu entschuldigen, alles andere kläre ich mit dem Spieler«.
Finstere Mienen auf der einen, glückliche auf der anderen Seite. Stephan Loboue strahlte: »Nach diesen Ergebnissen ist für uns wieder alles möglich.«

Artikel vom 23.04.2007