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Rückkehr der Hauswirtschafterin

GT aktiv GmbH will für Ausbildung private Haushalte gewinnen

Gütersloh (fb). In den Jahren 1930 bis 1950 war der Beruf der Hauswirtschafterin in der Landwirtschaft sehr beliebt. Die Nachfrage nach dieser Dienstleistung ist in den Jahrzehnten darauf stetig gesunken. Die GT aktiv GmbH will das jetzt ändern.

In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Projektierung und Dienstleistungsmanagement mbH (gpdm) aus Paderborn hat die GT aktiv GmbH das Projekt »House« ins Leben gerufen. »Es gibt uns die Möglichkeit, neue Ausbildungsplätze zu schaffen, weil durchaus ein Bedarf für Hauswirtschafterinnen vorhanden ist«, erklärt Rolf Erdsiek, der stellvertretende Geschäftsführer der GT aktiv GmbH. Da es auf dem »normalen« Ausbildungsmarkt kaum Stellen für diesen Beruf gebe, müsse der Ausbildungsplan überdacht und überarbeitet werden. »Eine Alternative bieten die privaten Haushalte. Durch den stetig steigenden Bedarf an hauswirtschaftlichen Leistungen liegt hier ein potenzieller Ausbildungsmarkt, der genutzt werden sollte«, meint Erdsiek.
Das Aufgabenspektrum ist vielfältig. Die Betreuung von Kindern und Senioren, Gäste bewirten, den Einkauf erledigen, Ernähungsprogramme erarbeiten und auch den Umgang mit Lieferanten oder andern Dienstleistern können die Auszubildenden erlernen. Nach Angaben der GT aktiv GmbH ist das Angebot besonders für Fami-lien interessant, in denen mehrere Generationen leben. 400 Euro muss ein Haushalt zahlen, der eine Auszubildende beschäftigt, die für 1,5 bis 2 Tage in der Woche die Aufgaben erledigt. »Das ist eine gute Alternative zum Au-pair-Mädchen oder zur 400-Euro-Kraft«, erklärt Erdsiek. Die jungen Frauen könnten mit ruhigem Gewissen eingestellt werden, da sich um die Vermittlung und die weitere Ausbildung zur Hauswirtschafterin die gpdm mbH kümmere. Die weiteren Kosten teilten sich die GT aktiv GmbH und die gpdm je zur Hälfte.
In Zusammenarbeit mit der pro Wirtschaft GT wird derzeit der Bedarf ermittelt. Hierzu werden in Gütersloh 7000 Haushalte über den neuen Arbeitsbereich informiert. »Wir hoffen, dass wir mit dieser Maßnahme 15 bis 20 neue Ausbildungsplätze in diesem Jahr bekommen. So könnten wir auch wieder eine neue Berufsschulklasse füllen«, erklärt gpdm-Geschäftsführer Markus Kamann.

Artikel vom 17.04.2007