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»PräsidentinFrankreich«

Segolene Royal


Als erste Frau hat Segolene Royal echte Chancen, das französische Präsidentenamt zu erobern. Die Sozialistin schaffte es gegen den Willen mächtiger Funktionäre, von den Mitgliedern der Sozialistischen Partei (PS) zur Spitzenkandidatin gekürt zu werden. Dass sie in Umfragen hinter Nicolas Sarkozy unangefochten auf Platz zwei liegt, verdankt sie ihrem Image als junge, unverbrauchte Kraft.
Der 1953 geborenen Tochter aus einer konservativen Offiziersfamilie ist es allerdings schwer gefallen, gegen Sarkozy Themen zu setzen. Unsicherheiten in inhaltlichen Fragen lassen viele Wähler zweifeln, ob sie gut genug für das höchste Staatsamt ist. Die Mutter von vier unehelichen Kindern, die sie mit PS-Chef Francois Hollande hat, setzt unter dem Slogan »Präsidentin Frankreich« ganz bewusst auf ihre Weiblichkeit.
In ihrem Katalog von 100 Einzelforderungen will sie Bürgerjurys zur Kontrolle der Abgeordneten ins Leben rufen, einen Präsidialpakt gegen Teuerung und Diskriminierung schließen und jugendliche Straftäter mit militärischem Drill auf den rechten Weg zurückbringen. Sie tritt für eine Erhöhung kleiner Renten ein. Der Mindestlohn soll auf 1500 Euro steigen. Royal peilt ein jährliches Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent an und will 500 000 Arbeitsplätze für junge Menschen schaffen. Firmen, die Arbeitsplätze ins Ausland verlagern, sollen Staatshilfen zurückzahlen.

Artikel vom 18.04.2007