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Abstiegskrimi wird
zum Keller-Drama

Handball-Bezirksliga: vier Teams punktgleich am Ende

Altkreis (HHS/mb). Der Abstiegskrimi in der Handball-Bezirksliga ist seit gestern ein einziges Drama. Alle vier Kellerkinder sind punktgleich, Werther und Mastholte gelangen Befreiungsschläge.

HSG Rietberg-Mastholte - Spvg. Steinhagen II 27:25 (13:11). Lars Dopheide war am Boden zerstört: »Eigentlich wollten wir heute Abend feiern. Jetzt können wir uns erstmal unter der Decke verkriechen.« Die Niederlage hat Mastholte wieder zurück ins Rennen gebracht und Steinhagen im Vierer-Vergleich die rote Laterne beschert. Die Steinhagener mussten kurzfristig auf Tom Bäumer aus privaten Gründen verzichten, »hätten es aber auch ohne ihn schaffen müssen« (Lars Dopheide).
In der ersten Hälfte gesellte sich zum Schusspech unzureichendes Abwehrverhalten. Den nicht unmöglichen Sieg verschenkte Spvg. zu Beginn der zweiten Halbzeit, als nichts zusammenlief, der Gastgeber von 13:11 auf 18:11 davonzog. Zwar kämpfte sich die Verbandsliga-Reserve nochmals bis auf ein Tor heran, technische Fehler verhinderten aber die Wende. Mit Hilfe von Wolfgang Blankert und Janos Fülöp aus der »Ersten« sollen nun spätestens in den beiden letzten Spielen die nötigen Punkte noch geholt werden. Tore: Peter (5), Pietsch (5/1), Böhm (4/1), B. Dopheide, Redecker, Werner (je 2), Höft, Bertelmann, L. Dopheide, Hoheisel, Borgstedt.
TSG Altenhagen-Heepen II - TV Werther II 31:34 (18:17). »Die Hoffnung ist wieder da.« Gerd Tubbesing hat sein erstes Spiel auf der Wertheraner Bank gewonnen und mit seiner Mannschaft den letzten Strohhalm ergriffen. Der routinierte Trainer setzte auf die erfahrenen Spieler und lag damit richtig. Dennis Grünkemeier und Thomas Bühler trafen zweistellig, Alex Vogt und Jens Huxohl hielten die Abwehr zusammen. »Wir waren sehr motiviert und haben verdient gewonnen.«
Den größten Einsatz zeigte dabei Torwart Carsten Appelbaum. Nach langer Verletzung ist er erst seit einer Woche wieder im Training, musste aber wegen der Personalnot spielen. »Er hatte Probleme, fühlte sich noch nicht fit, hat aber in der Endphase zwei, drei gute Bälle gehalten«, sagte Tubbesing. Auch die übrigen Wertheraner zeigten eine tolle Moral, blieben beim deutlich besser platzierten Gegner stets dran und gingen mit 24:23 erstmals in Führung. Anschließend verteidigte TV den knappen Vorsprung. »Pommes« Bühler machte mit einem verwandelten Siebenmeter alles klar. Tore: Bühler (11/4), Grünkemeier (10), Remmerbach (4), Seidel (3), Huxohl (2), Gansfort, Schebaum, Wessel, Horstmann.
TG Hörste II - VfL Sassenberg 21:23 (7:11). »Die machen das Spiel vorne grundsätzlich sehr langsam und stehen hinten wie ein Bollwerk. Diese Spielweise liegt uns überhaupt nicht«, Hörstes Coach Thomas Wöstmann ahnte schon vor Spielbeginn, welch harte Nuss auf sein Team warten würde. Spätestens nach 20 Minuten sah er sich in seinen Befürchtungen bestätigt: Die Rothosen fanden zu Beginn überhaupt kein Mittel gegen die VfL-Abwehrhünen, lagen zu besagtem Zeitpunkt bereits 3:9 im Hintertreffen. »Wir haben mehr als eine Viertelstunde für unser erstes richtig rausgespieltes Feldtor gebraucht. Uns fehlten einfach die Mittel aus dem Rückraum«, machte Wöstmann nach Spielschluss den verpatzten Start als Hauptgrund für die bittere Heimniederlage aus.
Bitter deshalb, weil die Hausherren nach der Pause eindeutig das Zepter übernahmen, mehrmals auf ein Tor verkürzten und drauf und dran waren, die Partie zu drehen. Doch entweder verhinderten vergebene Großchancen oder eigene Zeitstrafen den überfälligen Ausgleich. Als Andre Lipka zwei Zeigerumdrehungen vor Ende beim 21:21 endlich den ersten Gleichstand der gesamten Partie (!) herstellte, wehrte die Freude im TG-Lager nur kurz: Ein Ballverlust von Jan Reckmann und ein Fehlwurf »frei vor« von Nico Meyer-Thurow luden den Gast zu zwei entscheidenden Kontertoren ein. Thomas Wöstmann: »Schade, wir hatten heute wirklich Big Points in der Hand.« Tore: Lipka (5), Obermeyer (3/1), Borgelt (3/3), Gottensträter, Reckmann, Meyer-Thurow (je 2), Kowalski, Scholz und Schüler.
TuS Brockhagen II - HSG Eintracht Gadderbaum 24:27 (12:13). TuS-Coach Willy Wältermann buchte die Partie unter der Rubrik »Sommerflaute«: »Beide Mannschaften wollten nicht so richtig.« Während für Gadderbaum nach oben nichts mehr geht, braucht sich Brockhagen mit Blick nach unten so gut wie keine Sorgen mehr zu machen. »Vielleicht lag's daran«, bilanzierte Wältermann, der allerdings auch einige Umstellungen vorzunehmen hatte. Filges und Lünstroth halfen in der »Dritten« aus, Wiens und Sebastian Bernhagen mussten passen.
Gegen die fünf Ränge besser platzierten Gadderbaumer gestaltete die TuS-Reserve das Spiel aber immerhin lange ausgeglichen, brachte sich erst beim 19:20 (50.) mit drei schlechten Würfen aus dem Rhythmus. In den kommenden Wochen trifft Brockhagen auf die Top-Teams aus Brake und Jöllenbeck und den Steinhagener Ortsrivalen. Dann klappt's vielleicht auch wieder mit der Einstellung. Tore: Rieks (6), Buhrmester (4), Ledebrink (4/1), Hermbecker (3), St. Bernhagen, Stolte (je 2), Thamm (2/2), Hahn-Aschentrup.

Artikel vom 16.04.2007