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»Teil der Ravensburg-Kultur«

Stiftungsrat spricht sich für Sanierung des historischen Gasthauses aus

Borgholzhausen (vf). Der Rat der Stiftung Burg Ravensberg hat sich in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, trotz der hohen Kostenschätzung das historische Gasthaus zu renovieren.

Er beauftragte Geschäftsführer Wolfhart Kansteiner damit, ein Finanzierungskonzept zur Realisierung der Maßnahme zu entwickeln. Steht der Plan, will der Stiftungsrat umgehend eine Sondersitzung einberufen.
Wie am 5. April berichtet, hatte sich das ehemalige Forst- beziehungsweise Gasthaus als komplett sanierungsbedürftig herausgestellt. Die Kosten für die Renovierung und Instandsetzung belaufen sich auf etwa 300 000 Euro. Wie einige Mitglieder des Stiftungsrates betonten, sei bei Abschluss des Stiftungsgeschäftes der indiskutable Zustand des Hauses nicht bekannt und vorhersehbar gewesen. »Dies galt umso mehr, als es eine Baufachbehörde war, die das Gebäude zuletzt verwaltet hatte«, kritisierte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Dr. Richard Sautmann, am Freitag im Rahmen eines Pressegespräches. Damit stelle sich der Stiftung nunmehr eine neue große Herausforderung, die sie jedoch nicht scheue und annehmen wolle. Das Gasthaus bilde mit dem von Schinkel umgebauten Wehrturm ein denkmalrechtliches Gesamtensemble, das für die Bevölkerung des Ravensberger Landes von der Burg nicht wegzudenken sei. Der Turm und das Gasthaus gehörten zum kulturellen Erbe der Ravensburg.
Grundlage für die mutige Entscheidung des Stiftungsrates ist der bisherige Verlauf der Arbeiten auf der historischen Anlage. »Fraglos gilt die Sanierung bis zum heutigen Tage als absolute Erfolgsgeschichte«, blickte Vorsitzender Dr. Sautmann mit Dankbarkeit und Genugtuung auf die Arbeit der Stiftung und ihres Geschäftsführers Wolfhart Kansteiner. Das Ravensberger Klassenzimmer sei nicht nur termingerecht, sondern auch trotz enormer Kostensteigerung durch den Teil-Einsturz des historischen Mauerwerkes im Kostenrahmen fertiggestellt worden. Bei der Sanierung des Wehrturmes sei es der Geschäftsführung der Stiftung sogar gelungen, den ursprünglich eingeplanten Sanierungsbetrag von 870 000 Euro auf etwa 520 000 Euro zu senken, ohne etwaige Abstriche an der Qualität zu machen.
»Mit Freude haben wir außerdem zur Kenntnis genommen, dass der Wehrturm am 6. Mai wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann«, erklärte Vorsitzender Dr. Sautmann. Mit dem historischen Gasthaus sehe sich die Stiftung nun allerdings einer neuen, unvorhersehbaren Herausforderung gegenüber.
Unterdessen gab Geschäftsführer Kansteiner bekannt, dass der Kioskbetrieb sehr gut angelaufen sei. Kaffee und Kuchen würden deshalb auch künftig jeden Samstag und Sonntag zwischen 13 und 17 Uhr angeboten. Ein Teil der Einnahmen würde in die Burgsanierung fließen.

Artikel vom 14.04.2007