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Pläne für Bahnübergang liegen vor

Problemstelle in Bödinghausen im Visier - Verkehrsreform bereitet Sorgen

Borgholzhausen (mapu). Ein großes Piumer Sorgenkind könnte in absehbarer Zeit kuriert werden: Der Stadtverwaltung liegen seit kurzem konkrete Pläne zum Bau einer Brücke für den seit Jahren in der Kritik stehenden Bahnübergang in Bödinghausen vor. Das teilte die »Initiative Haller Willem« in ihrer gestrigen Sitzung mit.
Anfang kommender Woche werde sich die Stadtverwaltung mit Vertretern der Deutschen Bahn AG treffen, um den von einem Ingenieurbüro konzipierten Vorentwurf zu besprechen. »Der erste Eindruck fällt durchaus positiv aus«, erklärte Fachbereichsleiter Manfred Warias mit Blick auf die Papiere, ohne jedoch konkreter werden zu wollen. »Wir müssen jedoch unsere Interessen bei der Bezuschussung des Projekts gegenüber der Bahn sichern.«
Denn die bislang kursierende Kosteneinschätzung zur Sicherung des einzigen noch ungesicherten öffentlichen Bahnübergangs entlang der »Haller Willem«-Strecke decke sich nicht mit dem aktuellen Entwurf. »Mit 480 000 Euro haben wir nicht ganz getroffen«, sagte Warias, ohne die Richtung der Abweichung zu verraten. Gleichwohl hoffe er, nach dem Gespräch mit der Deutschen Bahn die Pläne noch in dieser Jahreshälfte in die politischen Gremien einbringen zu können, um dann »bis zum Sommer 2008« die Gefahrenstelle in Bödinghausen ausgemerzt zu haben. Eine Aussicht, die auch bei der Initiative »Haller Willem« Anklang findet. Sorgenfalten breiten sich auf der Stirn der Mitglieder hingegen aus, wenn sie an eine geplante Reform im nordrhein-westfälischen Verkehrswesen denken. »Aus bislang zwölf Verkehrsverbänden in NRW sollen künftig nur noch drei werden. Für unsere Region und somit auch den Haller Willem hätte diese Umstrukturierung nach derzeitigem Stand der Dinge gravierende Fördermittelkürzungen zur Folge«, ärgerte sich Johannes Bartelt während des Initiativen-Treffens, ohne konkrete Zahlen nennen zu können.
Helga Lange, die für Bündnis 90/Die Grünen im Regionalrat Detmold sitzt, kündigte jedoch an, dass diesbezüglich noch nicht das letzte Wörtchen gesprochen sei: »SPD und Grüne haben für den 23. April eine Sondersitzung im Regionalrat beantragt, in der wir die anderen Fraktionen davon überzeugen wollen, dass die Reform so nicht tragbar ist.«
Thema der Sitzung war zudem die Wirtschaftlichkeit des »Haller Willem«. Wenngleich die neuesten Fahrgastzahlen noch nicht vorlägen, zeichne sich dennoch eine starke Zunahme gerade im Freizeit- und Touristikverkehr sowie am Wochenende ab. Werktags stiegen täglich 1800 Gäste auf dem vor zwei Jahren reaktivierten niedersächsischen Streckenteil ein, während auf der dichter besiedelten westfälischen Strecke von Bielefeld bis Dissen sogar 4000 Menschen den Zug nutzten.
Ein völlig neues Angebot ist zudem »Bahn Bus Bad«: Wer mit dem »Haller Willem« zum Bad Rothenfelder Wellenbad fährt, erhält künftig zehn Prozent Eintrittsermäßigung. Die Vergünstigung gelte unabhängig vom Ort des Zustiegs.

Artikel vom 13.04.2007