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Effektiv und gelassen im Berufsalltag

21 Teilnehmerinnen erfahren Neues bei praxisorientierter Fortbildung zum Thema Demenz

Altkreis Halle (WB). Was bedeutet Demenz wirklich? Was kann man tun, wenn an Demenz Erkrankte ständig Dinge sagen, deren Sinn unklar scheint? Wo liegen meine Kompetenzen und wie kann ich sie gezielter einsetzen? Mit diesen und ähnlichen Fragen müssen sich in zunehmendem Maße auch Mitarbeiter beschäftigen, die ohne Pflegeausbildung in der Altenarbeit tätig sind.

Die Zahl der Demenzkranken hat im Laufe der vergangenen Jahre stetig zugenommen. Dementsprechend sind auch die Anforderungen an die Mitarbeiter in den Einrichtungen der Altenhilfe immer weiter gewachsen. Diesem Umstand hat der Kreis Gütersloh gemeinsam mit dem Demenz-Service-Zentrum OWL und der Bürgerinformation und Selbsthilfekontaktstelle für den Kreis Gütersloh (BIGS) durch ein praxisorientiertes Fortbildungskonzept Rechnung getragen. 21 Teilnehmerinnen haben das Pilotprojekt jetzt erfolgreich absolviert.
An vier Nachmittagen in den ersten drei Monaten dieses Jahres schulte die Krankenschwester für Psychiatrie und Gerontopsychiatrie und Fachfrau im Bereich Gesundheitswissenschaft und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen, Friederike Töpler-Rottmann, 21 Teilnehmerinnen aus verschiedenen Hausgemeinschaften, ambulanten Pflegediensten, Tagespflegen und stationären Einrichtungen im Kreis Gütersloh. Durch praktische Fallbeispiele erhielten die Teilnehmerinnen so fundiertes Basiswissen auf diesem Spezialgebiet.
Zu den Themen gehörten unter anderem psychologische Vorgänge bei der Erkrankung, Verhalten als Mitteilung analysieren, erkennen und damit umgehen, Kriterien des sozialen Milieus, Kommunikation mit Dementen, Reflexion der eigenen beruflichen Rolle, der Handlungssicherheit und der Wahrnehmung eigener Kompetenzen, Kompetenzbewusstsein trainieren sowie Reflexion pflegerischen Handelns.
Die Fortbildungsreihe ist bei allen Teilnehmerinnen auf sehr positive Resonanz gestoßen. Übereinstimmend erklärten diese, dass die mit der Fortbildung verfolgten Ziele voll erreicht wurden. Bereits jetzt hätten sie durch Erfahrungen in der Praxis festgestellt, dass das erworbene Wissen ihnen den Umgang mit Demenzerkrankten erleichtert habe, berichteten Teilnehmerinnen. Die Fortbildung sei ein wichtiger erster Schritt gewesen, um den Arbeitsalltag sukzessive effektiver, gezielter und gelassener bewältigen zu können. Darüber hinaus wurde der Erfahrungsaustausch mit den Kolleginnen aus den unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen des Kreises als wertvoller Nebeneffekt bezeichnet.
Aufgrund der großen Nachfrage wird die Fortbildung im Herbst 2007 wiederholt, die Plätze sind bereits jetzt ausgebucht.

Artikel vom 13.04.2007