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Um »Bürgernähe«
verdient gemacht

Enno Linkmeyer erlag Herzinfarkt

Bielefeld (mm). Im Alter von 54 Jahren ist Enno Linkmeyer, Ratsmitglied der »Bürgernähe«, am vorigen Mittwoch einem Herzinfarkt erlegen. Er war auf dem Rathausflur zusammengebrochen. Linkmeyer wurde sofort vom Notarzt versorgt, starb aber auf dem Weg in die Klinik.

Der nachdenkliche und zurückhaltende Mann gehörte zu den Gründungsmitgliedern der »Bürgernähe«, einem Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen. »Er war der Motor und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir 2004 den Sprung ins städtische Parlament und in die Bezirksvertretung Mitte geschafft haben. Enno hat sich nie in den Vordergrund gedrängt, sondern sich selbstlos für die Gemeinschaft eingesetzt«, sagte Vorstandsmitglied Gerd Bobermin.
Linkmeyer wurde am 1. Oktober 1952 in Bielefeld geboren. Er arbeitete als selbstständiger Grafik-Designer und Illustrator. Seine Unzufriedenheit mit der Kommunalpolitik brachte ihn in Kontakt zu den Bürgerinitiativen gegen den Ausbau der Detmolder Straße und zum Erhalt der Delius-Eisbahn. Linkmeyer gehörte nicht zu den Wortführern, leistete lieber im Hintergrund engagierte Arbeit. Aus der Erkenntnis, dass nur eine kraftvolle Gemeinschaft direkten Einfluss auf die Kommunalpolitik nehmen könne, setzte er sich erfolgreich für den Zusammenschluss verschiedenster Initiativen unter dem Dach der »Bürgernähe« ein. Er wünschte sich die unmittelbare Beteiligung der Menschen an politischen Entscheidungsprozessen, eine humane Stadtgestaltung und mehr Achtung vor der Natur.
Privat war Enno Linkmeyer, der seine jetzt 93-jährige Mutter liebevoll gepflegt hat, der Musik und der Kunst zugetan. Auf die Frage nach seinen Vorbildern nannte er einmal die Maler Kasimir Malewitsch und Oskar Schlemmer.
Am vorigen Mittwoch habe er an einer Internetseite für eine neue Bürgerinitiative gearbeitet und im Rathaus am Nachmittag noch einige Unterlagen holen wollen, berichtet Gerd Bobermin. Vor den Fraktionsräumen im Erdgeschoss sei er dann zusammengebrochen. Eine Verwaltungsmitarbeiterin fand Enno Linkmeyer und veranlasste aus dem Büro der Grünen sofort die Alarmierung des Notarztes.
Oberbürgermeister Eberhard David und der Bezirksvorsteher Mitte, Hans-Jürgen Franz, würdigten in einem Nachruf das Engagement Linkmeyers zum Wohle der Stadt.

Artikel vom 13.04.2007