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»Heu-Herberge« ein Erlebnis

Wertheraner Bauer Maaß bietet ab sofort »Schlafen in Heu und Stroh« an

Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). Wer das Abenteuer sucht, findet es unter Umständen direkt vor der eigenen Haustür. So zum Beispiel auf dem Bio-Bauernhof der Familie Maaß. Dort können Abenteuerlustige von sofort an ihr Nachtlager aufschlagen - in Heu und im Stroh.

Die Herberge der etwas anderen Art war bereits im Rahmen der Umstrukturierung des Hofes im Jahr 2000 geplant. Nachdem der Hof von Gerhard und Barbara Maaß 1998 Bioland-Betrieb geworden war, sollte in den Jahren darauf neben der Partydeele und dem Hofladen auch das »Schlafen im Stroh« eingerichtet werden. Doch die Brandschutzbestimmungen haben der Familie zunächst einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Inzwischen sind alle Auflagen erfüllt, ab sofort kann die »Heu-Herberge« ihren Betrieb aufnehmen. Und die ersten Gäste haben auch schon zur Probe gelegen: die Schulklassen und Freunde der eigenen Kinder. Ihr Fazit: Auf Heu und Stroh liegt man schön weich, und es ist auch gar nicht kalt. »Außerdem lassen sich aus dem Naturmaterial so schön Kopfkissen formen«, weiß Barbara Maaß, die sich ebenfalls schon einmal auf den Bergen aus Heu und Stroh ausgeruht hat.
Ihre Schlafsäcke können Übernachtungsgäste auf einem ehemaligen Kornboden ausrollen, der mit Heu und Stroh ausgelegt ist. Etwa 25 Personen finden hier Platz. »Wir haben einen Bereich mit Heu ausgelegt und den anderen mit Stroh - je nach Geschmack«, erzählt Barbara Maaß. Doch in Sachen Allergie schüttelt die erfahrene Landwirtin mit dem Kopf: Das berühmte Niesen und Augenjucken lösten Gräsersamen, nicht das Heu selbst aus.
Schulklassen sind bei Bauer Maaß ebenso willkommen wie andere Gruppen oder Einzelpersonen. »Wer beispielsweise eine Radtour durch den Teuto macht und in der Böckstiegelstadt einkehren will, ist bei uns genau richtig«, wirbt Barbara Maaß. Doch auch Wertheraner, die das nächtliche Abenteuer suchten und in der Heimat Landluft schnuppern wollten, fänden auf dem Kornboden das richtige Quartier. Ebenso Gastgeber oder Gäste von Feiern auf der Partydeele direkt nebenan.
Herberge statt Hotel: Barbara und Gerhard Maaß setzen für ihr Angebot auf Selbstversorger. Eine Küche ist vorhanden, ebenso - je nach Öffnungszeiten - das reichhaltige Angebot des Bioladens. Wer sich nach der gemütlichen Nacht wieder »landfein« machen möchte, hat in den großzügigen Sanitäranlagen die Gelegenheit dazu. Und während im Hotel täglich die Betten gemacht werden, tauscht Familie Maaß regelmäßig Heu und Stroh aus. Extra eingebaute Dachfenster sorgen außerdem dafür, dass die frische Landluft auch in der »Heu-Herberge« nicht zu kurz kommt.
Und nach der Nacht im Stroh? »Da bietet unser Bauernhof viele Möglichkeiten«, sagt Barbara Maaß und lädt ein zum Kurzurlaub auf dem Lande.

Artikel vom 12.04.2007