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Veronica, der Lenz ist da!
Staude des Jahres 2007

Ehrenpreis - Steingarten-Fan und Gipfelstürmer

Der Ehrenpreis, botanisch »Veronica«, ist eine vielseitige Staudengattung, deren Arten und Sorten fast das ganze Jahr hindurch in unterschiedlichen Gartenbereichen blühen. Deshalb ist sie vom Bund deutscher Staudengärtner (BdS) zur Staude des Jahres 2007 gewählt worden.
Mit vielen, hauptsächlich blau blühenden Blütenkerzen leuchtet der Ehrenpreis je nach Art und Sorte sowohl in Staudenrabatten als auch im Steingarten, im Kübel oder in Teichnähe. Vor allem seine hoch wachsenden Arten eignen sich hervorragend als Schnittblumen für die Vase. Viele der Garten-Veronica stammen von heimischen Wildarten ab, einige sind in Ost- und Mitteleuropa oder dem Vorderen Orient beheimatet. Nur der Kandelaber-Ehrenpreis (Veronica virginica) stammt ursprünglich aus Amerika.
Die Polster bildenden Arten des Ehrenpreises fühlen sich im trockenen Steingarten mit viel Sonne besonders wohl. Der etwa 15 Zentimeter hohe Gestielte Ehrenpreis (Veronica peduncularis) - eine bodendeckende, lange blühende Pflanze - eröffnet dort ab Ende April mit großen enzianblauen Farbtupfen den Blütenreigen. Als schönste Sorten gelten 'Georgia Blue' und 'Big Blue'. Von Mai bis Juni blüht der Niederliegende Ehrenpreis (Veronica prostrata). Sein bevorzugtes Revier sind Heide- und Steingärten, trockene Böschungen und Hänge, die er in voller Sonne und auf trockenem, etwas magerem, Boden schnell vollständig bedeckt. Sehr gut harmoniert er mit anderen bodendeckenden, vor allem grau- und silberlaubigen Stauden wie Silberkamille und Steinkraut, aber auch mit Goldaster oder niedriger Schafgarbe. Zudem lässt er sich mit niedrig wachsenden Zwiebelblumen kombinieren, die ebenfalls im Frühjahr in voller Blüte stehen.
Der Silberblatt-Ehrenpreis (Veronica spicata ssp.inCana) wirkt durch sein Laub auch ohne Blüten elegant. Doch wenn sich von Juni bis Juli die ultramarinblauen Blütenkerzen über dem Teppich erheben, ist er eine wahre Augenweide. Der Große Ehrenpreis (Veronica teucrium), ist mit seinen 25 bis 40 Zentimeter hohen, kräftigen Blütenstängeln auch für die sonnige Staudenrabatte geeignet. 'Königsblau' und 'Kapitän' sind Sorten, die dunkel-enzianblau blühen, 'Shirley Blue' oder 'Gem' bestechen durch ihre hellblaue Färbung. Besonders schön strahlt ihr Blau, wenn sie gemeinsam mit gelben Blüten im Beet stehen.
Hoch hinaus wollen die Spätsommer-Veronica - einige werden sogar über einen Meter hoch. Der Ährige Ehrenpreis (Veronica spicata) ist der kleinste unter ihnen. Wie Kerzen leuchten die Ähren. Daher auch sein zweiter Name Kerzenveronica, mit einer Höhe von 20 bis 50 Zentimetern in den schönsten Blau-, Rot- und Weißtönen. Ebenfalls von Juli bis September blüht der stattliche Langblatt-Ehrenpreis (Veronica longifolia), der auf verzweigten Stängeln hohe Blütenähren mit kleinen, dichten Einzelblüten hat. Je nach Sorte erreichen sie eine Höhe von 90 Zentimetern. Die zwei bekanntesten Sorten sind 'Blauriesin' und 'Schneeriesin'. Beide werden ungefähr 80 Zentimeter hoch und blühen in tiefem Blau beziehungsweise strahlendem Weiß. Mit schönen Rosatönen erfreuen die Sorten 'Anna', 'Rosa Töne' und 'Pink Damask'. Besonders schön sehen die schlanken Ähren des Langblatt-Ehrenpreises in Kombination mit runden Blütenformen von zum Beispiel Staudenmargeriten, Goldgarbe oder Mädchenauge aus.
Der größte Ehrenpreis, dem ein prominenter Platz im Staudenbeet gebührt, ist der Kandelaber-Ehrenpreis (Veronica virginica, neuerdings Veronicastrum virginicum) mit einer Höhe von 120 bis 200 Zentimetern. Diese stattliche Staude sorgt mit den blauvioletten Tönen ihrer spitz zulaufenden Blütentrauben gemeinsam mit gelben Blüten, zum Beispiel vom Sonnenhut, Goldmargerite oder von Astern, für gelungene Kontraste in der Staudenrabatte. Schön wirkt sie auch neben großen Gräsern oder als Solitärstaude. Neben Blau warten einige Sorten wie 'Alba', 'Diana' sowie 'Rosea' und'Rosenrot' auch mit Weiß oder Rosa als Blütenfarbe auf. Um gut zu gedeihen, benötigt der Kandelaber-Ehrenpreis einen feuchten Boden mit Sonne oder leichtem Schatten.

Artikel vom 14.04.2007