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»Gemüse-König« gibt
sich schon jetzt die Ehre

Verkauf von heimischem Spargel läuft bereits an

Von Katrin Siltmann
Versmold (WB). Der erste Spargel ist immer ein Genuss - und diesen ließ sich die Familie von Spargelbauer Herbert Ventker bereits am 1. April schmecken. Denn da wurde der erste Spargel auf dem Hof gestochen. Doch auch dem Rest Versmolds wird das köstliche Gemüse nicht länger vorenthalten.

Zu Ostern landete vielerorts der erste heimische Spargel auf dem Esstisch. So auch beim Spargel- und Erdbeerhof Borgmeyer in Dissen kurz hinter der Landesgrenze, dessen Gemüse zum Großteil im Versmolder Boden wächst. Am Ostermontag wurden hier 160 Kilogramm Spargel auf einer drei Hektar großen Fläche gestochen, berichtet Spargelbauer Fritz Borgmeyer. Und es werden von Tag zu Tag mehr. Erste kleinere Mengen wurden bereits vorm Wochenende verkauft.
Verantwortlich für diese frühe Ernte sei jedoch nicht nur der milde Winter. »Wir haben Minitunnel mit doppelter Folie errichtet«, erklärt Borgmeyer. Diese Konstruktion aus schwarzer und durchsichtiger Folie sorgt für wachstumsfreundliche Bedingungen wie in einem Gewächshaus. Zwar werde erst nur mit einem kleinen Team gearbeitet, doch trotzdem sei genug Spargel für den Verkauf vorhanden. Ab nächster Woche sei dann die komplette Mannschaft einsatzbereit. Bis dahin werden auch überall die Verkaufsstände aufgebaut sein.
Auch bei Herbert Ventker startet am Wochenende der Verkauf, allerdings nur auf Vorbestellung. Bis jetzt werden täglich rund 10 Kilogramm gestochen. Die hohen Temperaturen tagsüber beschleunigen den Wachstumsvorgang des Spargel zusätzlich. »Trotzdem müsste es nachts etwas wärmer und der kalte Wind weniger sein«, wünscht sich Herbert Ventker. »Wir sind früh mit dem Spargel angefangen, doch jetzt zieht es sich schleppend dahin.« Auf Vorbestellung ist der Ventkersche Spargel jedoch bereits erhältlich.
Anders sieht es beim Obstbau- und Spargelhof Hantke aus. Hier wächst der Spargel ohne Spezialkonstruktion auf den Feldern. »Doch in ungefähr zehn Tagen werden wir unseren Verkauf eröffnen können«, sieht Torsten Hantke die Lage zuversichtlich. Er errichtet momentan die Dämme auf den Feldern. In diesem Jahr sei nicht nur der Spargel, sondern auch das Obst drei Wochen seiner Zeit voraus. Am Wochenende solle der erste Spargel dann gestochen werden.
Auf den Flächen von Spargelbauer Rolf Lange lässt sich das königliche Gemüse noch nicht blicken. Dafür müsse erst das Wetter besser werden. Auch Doris Jostschulte vom »Hof zur Alpenrose« kann noch keine Prognose abgeben, wann sie mit dem Stechen anfangen kann. »Unser Spargel muss natürlich und ohne eine Heizung wachsen«, erklärt Jostschulte. »Daher können wir erst stechen, wenn der Spargel aus der Erde kommt.« Vermutlich können Ende des Monats die ersten Stangen aus der Erde geholt werden. Festlegen möchte sich Doris Jostschulte jedoch nicht. Schließlich bestimme der Spargel, wann er gegessen werden möchte.

Artikel vom 11.04.2007