13.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fünf Fragen an ...

Stephan Schley (TSV Amshausen) 


Gipfeltreffen in der Fußball-Kreisliga A: Am Sonntag empfängt der Tabellenzweite TSV Amshausen (43 Punkte) den Spitzenreiter TuS Hillegossen (46). Gemeinsam mit dem Rangdritten VfL Ummeln (40) kämpfen die beiden Teams um die beiden Aufstiegsplätze mit der Zielrichtung Bezirksliga. TSV-Routinier »Pico« Schley, umsichtiger Chef der Amshausener Abwehr, hofft, dass sein Klub nach dem verpatzten Endspurt vor Jahresfrist diesmal dabei ist. Im Gespräch mit WB-Sportredakteur Gunnar Feicht warnt der 31-Jährige davor, nur die so genannten Spitzenspiele mit voller Konzentration anzugehen.

Trauma Jöllenbeck - wie schon im Frühjahr 2006 gab es gegen die TuS-Reserve zuletzt eine bittere Niederlage. Was stimmt Dich optimistisch, dass es gegen Hillegossen deutlich besser läuft?Stephan Schley: Gegen Jöllenbeck, das war eine sehr schwache Gesamtleistung. Dessen sind sich aber alle bewusst. Im Training war zu spüren, dass sich die Mannschaft jetzt noch einmal besonders zusammenrauft und den nötigen Teamgeist an den Tag legen wird. Nur so können wir gegen eine starke Mannschaft wie gegen Hillegossen bestehen. Dass wir wieder auf dem richtigen Weg sind, hat trotz der 0:2-Niederlage das Freundschaftsspiel gegen Bezirksligist Marienfeld gezeigt. Da hat sich die Mannschaft läuferisch und kämpferisch deutlich gesteigert.

Wie schätzt Du Eure und die Chancen der Konkurrenz im Aufstiegsrennen ein?Stephan Schley: Die ersten Drei der aktuellen Tabelle werden die beiden Bezirksliga-Plätze unter sich ausmachen. Wir haben ein schweres Restprogramm, die nächsten drei Spiele gegen die direkten Konkurrenten Hillegossen, Ummeln und Schildesche sind natürlich sehr wichtig. Aber es kommt - das wissen wir spätestens nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr - nicht nur auf die Spitzenspiele, sondern auch auf vermeintlich leichtere Aufgaben an. Die jüngsten Ergebnisse von Jöllenbeck und Häger zeigen, dass fast jeder jeden schlagen. Ich glaube gerade nach dem Schock von Jöllenbeck, dass wir solche Partien in den nächsten Wochen konzentrierter angehen werden und bin zuversichtlich, dass wir es schaffen können.

Beim TSV verdient der Begriff »Amateurfußball« seinen Namen, etliche Konkurrenten greifen für ihre Kicker in die Tasche. Hat Amshausen unter diesen Bedingungen eine längerfristige Bezirksliga-Perspektive?Stephan Schley: Finanzielle Anreize spielen in der Bezirksliga in erster Linie eine Rolle, wenn man oben mitmischen will. Im Kampf um den Klassenerhalt - wo ich uns zunächst sehen würde - ist das nicht so erheblich. Die Mannschaft würde im Falle des Aufstiegs im Großen und Ganzen zusammenbleibt, so ein Erfolg schweißt zusätzlich zusammen. Es käme dem Spielerpotenzial sogar entgegen, dass man eine Klasse höher aus einer verstärkten Defensive mehr auf Konter spielen könnte. Von daher ist die Perspektive auch ohne volle Kasse gut. Allerdings müssten alle mehr tun, um bei der schnelleren, laufintensiven Spielweise in der Bezirksliga mitzuhalten

Du bist seit gut zehn Jahren eine feste Größe in der »Ersten« Wie sieht Deine persönliche sportliche Zukunft aus?Stephan Schley: Unabhängig davon, ob wir aufsteigen oder nicht: Ich werde kommende Saison nicht mehr in der ersten Mannschaft spielen, weil ich es zeitlich aus privaten und beruflichen Gründen nicht mehr schaffe. Die Familie mit unserer kleinen Tochter, meine Tätigkeit im Außendienst, außerdem studiere ich noch nebenbei - da ist maximal einmal Training pro Woche möglich. Aber altersbedingt bin ich ja künftig für höherwertige Aufgaben in der Altliga qualifiziert und wäre auch bereit, in der »Zweiten« oder »Dritten« aufzulaufen.

Dein Vater Robert war jahrelang Vorsitzender des Lokalrivalen Spvg. Steinhagen. Warum ist aus dem Junior kein »Roter«, sondern ein »Blauer« geworden?Stephan Schley: Ich habe in der Steinhagener F-Jugend angefangen. Als es dann in der »D« keine eigene Spvg.-Mannschaft mehr gab, bin ich in die Spielgemeinschaft beider Vereine gewechselt, die beim TSV angesiedelt war. Seitdem habe ich - bis auf das zweite A-Jugend-Jahr beim SC Halle - immer in Amshausen gespielt und habe es nie bereut, weil ich mich da auch menschlich sehr wohl fühle. Mein Vater hat es mir jedenfalls nicht übelgenommen.

Artikel vom 13.04.2007