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Agravis ohne Köln und Kiel

Zweitgrößter Agrarkonzern erwartet vier Milliarden Umsatz


Von Bernhard Hertlein
Münster/Hannover (WB). Die Agravis Raiffeisen AG, nach der Münchener BayWa zweitgrößter deutscher Agrarkonzern, will in diesem Jahr die Umsatzgrenze von vier Milliarden Euro überschreiten. Umsatz und Ertrag sollen nach Auskunft des Vorstandsvorsitzenden Clemens Große Frie um mehr als fünf Prozent steigen.
Im vergangenen Jahr seien der Umsatz um acht Prozent auf 3,925 (Vorjahr: 3,629) Milliarden Euro und der Gewinn vor Steuern um zehn Prozent 14,3 (13) Millionen Euro gestiegen. Den Anteilseignern soll bei der Hauptversammlung am 30. Mai eine Dividende von 4,4 Prozent vorgeschlagen werden. Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich bis Jahresende von 4308 auf 4274.
Die 2004 aus der Fusion der Raiffeisen-Central Genossenschaft Nordwest (Münster) und der Raiffeisen Hauptgenossenschaft Nord (Hannover) hervorgegangene Agravis engagiert sich beim Handel mit Getreide, Ölsaaten und Kartoffeln, mit Futter-, Pflanzenschutz- und Düngemitteln, Saatgut, Bau- und Kraftstoffen sowie Landtechnik. Alle »wesentlichen Segmente« liegen nach Angaben von Große Frie im positiven Bereich.
Der Agravis-Chef will vor allem die Zusammenarbeit mit den Primärgenossenschaften im Raiffeisen-Verbund stärken. Bislang erwirtschaften diese erst 55 Prozent ihres Umsatzes mit der Agravis.
Fusionen werde es wegen der Strukturveränderungen in der Agrarbranche weiter geben, auch wenn die Gespräche mit der Kölner Raiffeisen-Zentrale erst einmal auf Eis gelegt wurden. Ein weiterer Wunschpartner, die Raiffeisen-Hauptgenossenschaft Kiel, ging statt mit Agravis mit der Dansk Landbrugs Grovvareselskab (Kopenhagen) eine strategische Partnerschaft ein.

Artikel vom 10.04.2007