Von Jörg Manthey Bielefeld (WB). Die gezielten Transfertätigkeiten in der Winterpause haben gegriffen. Der TuS Union Vilsendorf ist in der Fußball-Kreisliga B, Staffel 2, wieder auf Augenhöhe mit der Doppelspitze FC Altenhagen/SG Oesterweg. Schien die Mannschaft von Trainer Ali Kurt bereits abgeschlagen mit sieben Zählern Rückstand, so trennt den Tabellendritten nach 22 Durchgängen bloß noch ein Pünktchen vom angestrebten Thron.
»Der Aufstiegskampf ist wieder völlig offen,« freut sich Abteilungsleiter Reinhard Todzi, dass die Stürmer-Rückkehrer Bastian Begemann (DE Kusenbaum) und Gökhan Kurt sowie die Defensivkräfte Serkan Saka und Binadi Ithyar (alle vom SV Canlar) den Erfolg an die Bardenhorststraße zurückgebracht haben. In den sechs Partien nach der Winterpause ist Vilsendorf nicht nur ungeschlagen (fünf Siege, ein Remis); mit imposanten 24:5 Treffern in dieser Zeit hat die Crew inzwischen auch dem Primus FC Altenhagen das Markenzeichen »Torfabrik der Liga« abgeluchst. »Da steht es schon 73:71 für uns,« schmunzelt Todzi. Am meisten durften bislang Daniel Wörmann (13) und Göhkan Kurt (12) jubeln, wobei Routinier Wörmann seine Rolle inzwischen mehr als Vorbereiter für die »Jugend« sieht. Der Aufstieg 2007: Für den TuS Union Vilsendorf nahezu ein Muss. »Wir müssen und wir wollen da unten raus,« bekräftigt Reinhard Todzi. Insbesondere, um dem Nachwuchs eine neue Perspektive zu bieten. Zwar kann Vilsendorf mit Ausnahme der D-Jugend aktuell alle Altersklassen bestücken; gleichwohl bietet die prominente Nachbarschaft mit dem TuS Jöllenbeck, VfL Theesen oder VfL Schildesche versierten Jungs andere Möglichkeiten. »Wir wollen unsere eigenen Talente halten. Das fällt mit einer Herrenmannschaft in der Kreisliga A schon leichter.« Abhängig von der Zahl der Absteiger aus der Bezirksliga (»Kusenbaum und Türkiyemspor sind weg, aber Solbad Ravensberg muss drin bleiben«) reicht den ehrgeizigen Vilsendorfern womöglich schon ein zweiter Platz für eine Relegationschance. Reinhard Todzi winkt ab - Rang eins soll es sein. »Wir wollen keine Experimente.« Noch acht Begegnungen stehen bis zum 3. Juni aus. Das Restprogramm sei machbar; knifflig vor allem die Gastspiele in Versmold (13.5.) und am Pfingstmontag beim TuS 08 Senne I (28.5.). »Wir packen's,« legt Todzi sich fest. Denn auch hinten weiß er mit »Elfmetertöter« Netset Sansar - verwandt mit dem früheren Arminen Furat Sansar und Hermannslaufsieger Elias Sansar (TuS Eintracht) - einen vorzüglichen Rückhalt. Trainer Ali Kurt kümmert sich nicht um Senne oder Versmold. »Wir geben die Punkte lieber gegen untere Mannschaften ab,« sagt er nachdenklich. Sein geflügeltes Wort aus der Hinrunde (»Wir sind der Robin Hood der Kreisliga B und geben es gerne den Armen«) ist unvergessen; wenngleich so nicht mehr gültig. »Wir haben noch acht Endspiele. Die Mannschaft, die am diszipliniertesten ist, wird aufsteigen,« erklärt Kurt, der seiner Crew wichtige Lektionen vermitteln konnte. Zum einen, dass »drei Punkte gegen Altenhagen nicht mehr wert sind als drei Punkte gegen Langenheide.« Auch das Luxusproblem im stark besetzten Mittelfeld scheint keines mehr zu sein. »Da müssen schon mal Leistungsträger auf die Bank. Und das Beste: Sie haben es verstanden,« freut sich Ali Kurt über den Charakter seiner Crew.
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