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Kontrahenten mit dem Luftgewehr beschossen

Streit eskaliert - Fünf Streifenwagen waren im Einsatz

Halle (pes/xe). Mit einem Messer und dann sogar mit einem Luftgewehr hat ein 30-jähriger Haller am frühen Morgen des Karfreitag zwei Personen schwer und zwei leicht verletzt. Der gebürtige Russe ist inzwischen wieder auf freiem Fuß.

Wie groß die Gruppe insgesamt war, die sich in der Nacht zu Freitag vor dem Haus an der Bielefelder Straße (B 68) in Halle versammelt hatte, ist noch nicht endgültig geklärt. Die ersten Aussagen der Betroffenen waren teilweise widersprüchlich, schwer verständlich und offensichtlich auch durch Alkohol beeinflusst. Es wird jedenfalls erst einmal noch nach zwei weiteren Beteiligten gefahndet, die offensichtlich vor dem Eintreffen der Polizei das Weite gesucht hatten.
Gegen 4.30 Uhr waren die Polizei und der Rettungsdienst alarmiert worden, nachdem auf der Bielefelder Straße in Halle, gegenüber des Autohauses Kleyer, mehrere Personen in lautstarken Streit geraten waren. Der 30-jährige Hauptverdächtige, der hier auch wohnt, hatte dabei ein Messer gezückt und einem 31-jährigen Mann aus Borgholzhausen eine gefährliche Verletzung im Gesicht beigebracht. Anschließend verschwand der Haller in seiner Wohnung in der ersten Etage eines Zweifamilienhauses. Von dort aus beschoss er die Gruppe mit einem Luftgewehr. Dabei wurde ein 20-jähriger Versmolder schwer verletzt, eine 22-jährige Frau und ein 28-jähriger Mann, beide ebenfalls aus Versmold, erlitten leichte Verletzungen.
Die Polizei rückte mit insgesamt fünf Streifenwagen an, sperrte kurzfristig die B 68 und nahm den 30-jährigen Haller vor seiner Wohnung mit. Die Tatwaffen wurden beschlagnahmt. Da die Beamten aber nicht von einem versuchten Tötungsdelikt ausgehen, sondern von einer ausgearteten Auseinandersetzung unter Menschen mit russischer Vergangenheit, erwartet den Hauptverdächtigen wohl nur eine Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung. Er wurde vorübergehend in Gewahrsam genommen, nach Befragung und Feststellung seiner Personalien aber wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die meisten Nachbarn an der Bielefelder Straße hatten den Streit und den Polizeieinsatz kaum mitbekommen, weil sie ihre Schlafzimmer wegen des Dauerlärms von der B 68 nach hinten ausgerichtet sind. Am Tag danach erinnerten nur eine kleine Blutspur an der Haustür sowie die Scherben einer Bierflasche an den blutig beendeten Streit.

Artikel vom 10.04.2007