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Frankfurts Endspiele: Preuß-Schock und Abstiegsangst


Frankfurt/Main (dpa). Seine Mitspieler schlugen sich entsetzt die Hände vors Gesicht, seine Kontrahenten jubelten nicht einmal über den eigenen Torerfolg. Als Christoph Preuß in der 76. Minute vor Schmerzen schreiend mit einer 15 Zentimeter langen klaffenden Oberschenkel-Wunde am Boden lag und Erinnerungen an Ewald Lienens schlimme Verletzung vor 26 Jahren wach wurden, begann für Eintracht Frankfurt der Albtraum im Abstiegsduell gegen den FC Energie Cottbus.
Am Ende hieß es 3:1 (0:0) für das »Bollwerk Orange« aus der Lausitz. Und Preuß hatte bei seinem Zusammenstoß mit dem eigenen Torwart Oka Nikolov auch noch die 2:1-Führung der Gäste erzielt und somit die Wende zu Ungunsten der Eintracht eingeleitet. Die Hessen müssen zittern. Trainer Friedhelm Funkel: »Wir haben nur noch Endspiele.« Nummer 1 wird am 14. April in der Bielefelder Schüco-Arena angepfifffen.
Doch schlimmer als die erste Niederlage nach fünf Spielen und das Abrutschen auf den 15. Rang (31 Punkte) - nur noch einen Zähler von einem Abstiegsrang entfernt - traf die Eintracht die Schwere der Verletzung von Mittelfeldmann Preuß. »Christophs Ausfall tut mehr weh als die Niederlage. Wenn man sah, wie das Blut lief, war das schon ein Schock«, meinte Christoph Spycher in den Katakomben , während sein Teamkollege in einer Frankfurter Unfallklinik notoperiert wurde. In dieser Saison wird die von Verletzungssorgen geplagte Eintracht möglicherweise nicht mehr mit Preuß, der als Tor-des- Monats-Schütze für seinen spektakulären Fallrückzieher-Treffer beim 1:0-Sieg drei Wochen zuvor über Bayern München ausgezeichnet werden sollte, rechnen können.

Artikel vom 10.04.2007