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B 68: Hier fangen die
Hänger an zu hüpfen

Gefährliche Schlaglöcher auf Bundesstraße in Hesseln

Von André Best
Halle (WB). Der Ärger über Halles Problemstraße Nr. 1 reißt nicht ab. Eine Woche nachdem Bürgerin Sonnhild Dimke die Situation an der B 68 in Höhe des Amtsgerichts angeprangert und eine Unterschriftenaktion gestartet hat (WB vom 30. März), gibt es Aufregung über den B 68-Flickenteppich in Höhe des Ortsteils Hesseln.

Oberhalb der Heinrichstraße befinden sich auf der Bundesstraße so unebene und tiefe Schlaglöcher, dass Anhänger ins Hüpfen geraten. Fahrzeuge aus Richtung Halle weichen den defekten Stellen häufig aus und geraten somit auf die Gegenfahrbahn.
Jürgen Bräuer aus Hesseln wohnt in der Heinrichstraße - nur einen Steinwurf von der Bundesstraße entfernt. Der 65-Jährige kennt die Situation und sagt: »Es ist unglaublich, was hier los ist. 70 000 Lastwagen sind auf der B 68 im Monat unterwegs, und die Straße gleicht an manchen Stellen einer Huckelpiste - und das, obwohl hier 2006 und 2005 Reparaturarbeiten gemacht wurden.« Regelrecht aufgebrochen oder geplatzt sei der Asphalt an einigen Stellen. »Dass hier noch nichts Schlimmes passiert ist, gleicht einem Wunder«, sagt der Rentner. Zudem sorgt die defekte Straßendecke für ungeheuren Lärm im Hesselner Wohngebiet. »Wenn die Laster über die Bruchstellen krachen, höre ich das bis ins Schlafzimmer. Außerdem vibriert das ganze Haus.«
Als Bürger, der mit offenen Augen durchs Leben geht, wandte sich Jürgen Bräuer gestern an die Stadt Halle, um auf die »lebensgefährliche Holperstelle« auf der B 68 aufmerksam zu machen. 1. Antwort eines Mitarbeiters der Stadt Halle: »Da sind wir nicht zuständig.« Jürgen Bräuer wurde dennoch weiterverbunden. Antwort eines anderen Mitarbeiters: »Da stehen doch Schilder, die auf die Straßenschäden aufmerksam machen. Außerdem können die Laster doch langsamer fahren.« Wenigstens gab man ihm noch eine Telefonnummer vom Landesbetrieb Straßen NRW in Bielefeld.
Jürgen Bräuer setzte sich daraufhin mit seiner Tageszeitung, dem WESTFALEN-BLATT, in Verbindung. Als diese Zeitung die Recherche startete und dem Landesbetrieb Straßen NRW eine Berichterstattung ankündigte, ging alles sehr schnell. Sven Johanning, Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW, bedauerte im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT den Zustand der Straße und versicherte Folgendes: »Wir werden in den Herbstferien im Bereich vom Hesseltal bis kurz vor Borgholzhausen-Bahnhof auf einer Länge von vier Kilometern eine größere Reparaturaktion beginnen.«
Bis dahin müssen sich die Hesselner Bürger noch gedulden. Sie hoffen nur, dass hier kein Unglück passieren wird.

Artikel vom 04.04.2007