04.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Versmold im Fernseh-Fokus

Stadtführerin Lara Kehl (16) heute WDR-Studiogast bei »Lokalzeit OWL«

Versmold (OH). Versmold macht sich bundesweit einen Namen  -  dank einer 16-jährigen Schülerin: Lara Kehl, eine der jüngsten Stadtführerinnen Deutschlands, nahm schon bis zu 800 000 Hörer des WDR-Radiosenders »1Live« live mit auf einen Rundgang durch die Fleischstadt. Heute steht ihr erster großer Fernsehauftritt an.

Fünf Minuten wird der Westdeutsche Rundfunk Versmold und seiner jüngsten Stadtführerin heute Abend zwischen 19.30 und 20 Uhr im Regionalprogramm »Lokalzeit OWL aktuell« einräumen. Gestern begleitete das Fernsehteam um die freie TV- und Hörfunkjournalistin Miriam Grabenheinrich Lara Kehl 90 Minuten lang bei einer eigens für diesen Anlass organisierten Stadtführung durch die Fleischstadt. Verwandte, Freunde und Nachbarn ließen sich von der 16-jährigen Gymnasiastin Wissenswertes über die Petri-Kirche, das alte Bürgermeisterhaus und den Schweinebrunnen berichten -Êdie Kamerafrau und der Tontechniker hielten alles in Wort und bewegten Bildern fest.
Über historische Begebenheiten und ihre Rolle als jüngste Stadtführerin wird Lara Kehl heute auch als Studiogast erzählen. Das Gespräch mit Moderator Andreas Spellig wird bereits am Nachmittag in Bielefeld aufgezeichnet. Abgerundet wird die Berichterstattung durch die gestern in Versmold gedrehten Aufnahmen. »Der Einspielfilm wird etwa 100 Sekunden lang sein«, sagt Miriam Grabenheinrich. Dann dürften auch die Glocken der Petri-Kirche zu hören sein, die Lara Kehl für das TV-Team und ihre Stadtführungsgäste läutete.
Seit 1921 verrichten zwei Stahlglocken die wesentliche Arbeit, erklärte die Schülerin hoch oben im jahrhundertealten Gemäuer des einstigen Wehrturms. »Die alten Bronzeglocken waren während des ersten Weltkrieges als Kanonenfutter gebraucht und aus dem Fenster hinausgeworfen worden.« Einige Jahre nach dem Krieg seien dann neue Glocken angeschafft worden -Êaus Stahl, weil dies billiger war. »Sie sind mit einem riesigen Flaschenzug hochgezogen worden. Weil sie aber nicht durch das Fenster passten, wurde ein Loch in die Mauer geschlagen. Die Glockenform kann man noch heute im Mauerwerk erkennen.«
Das alte Bürgermeisterhaus, die »Mairie«, sei nach dem Silvesterbrand von 1804 entstanden, berichtete Lara. »Nachdem das Feuer für große Zerstörung gesorgt hatte, wollte Bürgermeister Delius so etwas nicht noch einmal erleben. Deshalb ließ er das Haus aus dicken Steinquadern bauen. Seit 200 Jahren ist noch keine Sanierung nötig gewesen.« Noch mehr über Versmold erfährt heute jeder fünfte TV-Zuschauer in der Region -Êden Marktanteil der Lokalzeit-Sendungen gibt die WDR-Pressestelle mit 21 Prozent an.

Artikel vom 04.04.2007