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Siemens: IG Metall stellt Strafantrag

Gewerkschafts-Chef glaubt an Aufbau einer Gegen-Gewerkschaft


Frankfurt (dpa). Die IG Metall hat wegen der dubiosen Millionenzahlungen von Siemens an den Gründer der Arbeitnehmerorganisation AUB Strafantrag gestellt. »Wir haben den Verdacht und Indizien dafür, dass die AUB durch das Unternehmen Siemens finanziert wurde, um eine Art Gegen-Gewerkschaft zur IG Metall aufzubauen«, sagte IG-Metall-Chef Jürgen Peters. Die Gewerkschaft hatte bereits in der vergangenen Woche mit diesem Schritt gedroht. Die Anzeige richtet sich formal gegen Unbekannt, die IG Metall sieht die Verantwortung für die mögliche Beeinflussung der Betriebsratsarbeit aber bei Siemens. Vergangene Woche war Siemens-Vorstand Johannes Feldmayer verhaftet worden, der die Verträge mit AUB-Gründer Wilhelm Schelsky unterzeichnet hatte. Siemens hatte in den vergangenen Jahren gut 15 Millionen Euro an den AUB-Gründer und früheren Siemens-Betriebsrat Schelsky gezahlt. Das Geld floss an eine Unternehmensberatung Schelskys. Auch Siemens zweifelt an, dass den Zahlungen eine entsprechende Gegenleistung gegenüber stand.

Artikel vom 03.04.2007