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»Knut« in Olderdissen:
Besucher sind entzückt

Frühling beschert Heimat-Tierpark Esel-Nachwuchs

Von Gerhard Hülsegge
und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Die Begeisterung kennt keine Grenzen. »O wie niedlich, schau mal, wie süß und tapsig«, schwärmen zurzeit nicht nur die Kinder, sondern selbst Erwachsene im Heimat-Tierpark Olderdissen angesichts der neuesten Attraktion am Teuto: »Knut« ist da!

Nein, nicht der schnuckelige Eisbär aus dem Berliner Zoo, hat die Herzen von Jung und Alt im Sturm erobert. Auch haben die Braunbären »Max« und »Alma« keine Konkurrenz bekommen. Aber: Ein kleiner, südeuropäischer Hausesel ist es, der die Gemüter ebenso bewegt und einen Ansturm von Besuchern gleich zu Beginn der Osterferien auslöste. »500 Gäste an einem Montag, das kann sich sehen lassen«, freute sich Tierparkleiter Volker Brekenkamp gestern Mittag über reges Treiben rund um den Meierhof.
Viele nutzten das schöne Wetter und Temperaturen bis zu 20 Grad Celsius wie schon am Wochenende auch am gestrigen Montag zum Ausflug in die freie Natur. Der kostenlose Besuch des Tierparks stand dabei offenbar besonders hoch im Kurs. »Erst haben wir gearbeitet, dann waren wir im Garten und jetzt genießen wir die Sonne«, schilderte Karin Landau (48, Krankenschwester) dem WESTFALEN-BLATT ihren Tagesablauf. Mittags ließ es sich die 48-jährige Krankenschwester dann gemeinsam mit Peter Janz (54, Bauingenieur) vor dem Restaurant Meierhof in Olderdissen schmecken.
»Knut« immer im Blick. Der jüngste der nun fünf Esel ist am vergangenen Donnerstag, 14.45 Uhr, auf der Koppel in unmittelbarer Nähe zum Spielplatz zur Welt gekommen. »Besucher haben mich von der Geburt unterrichtet«, berichtete Tierpfleger Dieter Boguschewski. Dann kümmerte sich der Experte um den Nachwuchs, entfernte die Nachgeburt und gab »Knut« auch seinen Namen. Jetzt folgt das Hengstfohlen mit noch dunklem Fell seiner Mutter, einer von drei Stuten, auf Schritt und Tritt und ernährt sich noch ausschließlich von Muttermilch.
Nicht zuletzt im Tierpark hat endgültig der Frühling Einzug gehalten. Nachwuchs vermelden auch die Kolkraben, die Hochland-Rinder, die Ziegen, die Silberfüchse und die Schafe. Ein Nutria, im November aus dem Dortmunder Zoo mit zwei anderen Exemplaren als vermeintliches Männchen nach Olderdissen gekommen, ist trächtig.
»Knut« wird mindestens ein Dreivierteljahr in Olderdissen bleiben. »Danach werden wir ihn verkaufen, um Inzucht zu vermeiden«, sagt Tierpark-Chef Brekenkamp. »Und weil sich der junge und der alte Hengst sonst attackieren.« Für 500 bis 600 Euro kann Esel »Knut« dann von jedermann, der ihm ein neues Zuhause geben will, erstanden werden.

Artikel vom 03.04.2007