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Auf See - im All - in der Luft - unter der Erde

Hospizgruppe lädt zu einer Podiumsdiskussion über Bestattungsformen und -vorsorge ein

Borgholzhausen (vf). Auf See, in der Luft, im Weltall oder ganz klassisch unter der Erde - es gibt viele Möglichkeiten, seine verstorbenen Angehörigen zu beerdigen. Über Bestattungsformen und die -vorsorge informiert eine Podiumsdiskussion am Mittwoch, 18. April, von 19.30 Uhr an im DRK-Haus Ravensberg.

Auf Einladung der Hospiz-Gruppe Borgholzhausen beantworten Experten Fragen wie »Wie finanziere ich eine Beerdigung?« oder »Wie kann ich sicher sein, dass mein letzter Wille auch erfüllt wird?«. Den weitesten Weg auf das Podium hat Dieter Albrecht von der Seebestattungs-Reederei Carolinensiel, direkt gegenüber der Insel Norderney. Er nennt Gründe, warum Menschen sich auf See bestatten lassen und kann aus seiner fast 30-jährigen Berufserfahrung zahlreiche Fragen beantworten.
Neben Dieter Albrecht werden auch Annette Kleimann von der Friedhofsverwaltung der evangelischen Kirchengemeinde und Bestatter Horst Avermeyer aus Halle auf dem Podium sitzen. Gemeinsam stellen sie aktuelle Bestattungsformen vor, berichten über die Möglichkeiten bei den Trauerfeierlichkeiten und beantworten Fragen zu Formalitäten. Horst Avermeyer ist nach eigenen Angaben mit 90 Prozent der Trauerfälle in Borgholzhausen betraut und kennt sich, so sagt Ingrid Stolte von der Hospiz-Gruppe, mit den heimischen Sterbe-Bedingungen bestens aus. Annette Kleimann verwaltet die Grabstätten auf dem örtlichen Friedhof und weiß um die Friedhofsordnung Bescheid.
Ein weiterer Referent, Dr. Hans-Adam von Schultzendorff, ist zuständig für die Auswahl neuer Friedwälder im gesamten Bundesgebiet. Als Entwickler neuer Projekte begleitet er das gesamte Verfahren, von der Auswahl eines neuen Geländes für einen Friedwald bis hin zur Eröffnung dieser neuen Friedhofs-Form in der freien Natur. Abschließend findet auch Ullrich Richter, Geschäftsführer der Friedhofs- und Krematoriums GmbH Bielefeld und erster Vorsitzender der Friedhofsgesellschaft OWL, den Weg nach Borgholzhausen. »Er wird mit seiner Fachkenntnis und Erfahrung die Veranstaltung bereichern«, verspricht Ingrid Stolte. Sie weiß: »Der Tod und die damit verbundenen Bestattungen sind in der Gesellschaft kein Tabuthema mehr. Deswegen wollen wir die Materie offensiv aufgreifen und versuchen, ein wenig Licht ins Dunkeln zu bringen«, erklärt sie. Die Hospiz-Gruppe wolle die Menschen zum Nachdenken anregen und ihnen Mut geben, offen mit den Bestattungsformen und der Vorsorge umzugehen.

Artikel vom 04.04.2007