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Nicht »einfach so« ein Feuer entfachen

Osterfeuer noch bis Gründonnerstag anmelden - Ordnungsamt kontrolliert stichprobenartig

Borgholzhausen (vf). Naturschützer befürchten, dass in diesem Jahr mehr illegale Osterfeuer als sonst entfacht werden. Grund: Zum jahresüblichen Gehölz- und Strauchschnitt könnten noch Unmengen »Kleinholz« hinzukommen, die Orkan Kyrill hinterlassen hat. »Osterfeuer sind indes nur als öffentliche Brauchtumsfeuer zulässig«, erklärt Manfred Warias, Leiter des Borgholzhausener Ordnungsamtes.

Zur Vermeidung von Fehlalarmierungen der Feuerwehr sei die geplante Verbrennung mindestens bis morgen, Gründonnerstag, beim Ordnungsamt der Stadt anzuzeigen, betont Warias. Außerdem müssen die Auflagen der so genannten Allgemeinverfügung des Kreises Gütersloh beachtet werden. Die wesentlichen Auflagen in der Zusammenfassung:
l Es darf nur Gehölzschnitt verbrannt werden. Abfälle wie Sperrmüll oder behandeltes Holz dürfen nicht angezündet werden.
l Zur Vermeidung starker Rauchentwicklung muss das Brandgut möglichst trocken sein.
l Die einzuhaltenden Mindestabstände betragen 200 Meter von bebauten Ortsteilen, 100 Meter von Häusern und sonstigen baulichen Anlagen, 50 Meter von Straßen und zehn Meter von Wirtschaftswegen.
l Aus Tierschutzgründen dürfen die Haufen erst unmittelbar vor dem Verbrennen aufgeschichtet werden, um Unterschlupf suchende Tiere nicht zu gefährden. Aufgeschichtete Haufen werden beispielsweise gerne von Igeln als Unterschlupf genutzt. Gegebenenfalls muss das Material umgeschichtet werden.
l Zum Anzünden und zur Unterhaltung des Feuers dürfen keine Mineralöle oder anderen schädlichen Stoffe eingesetzt werden.
l Bei starkem Wind darf nicht verbrannt werden.
l Die Person, die das Feuer angemeldet hat, muss das Feuer bis zum vollständigen Erlöschen beaufsichtigen. Restglut muss zur Vermeidung von Funkenflug mit Erde abgedeckt werden.
Neben den genannten Auflagen sind die sonstigen öffentlich-rechtlichen Vorschriften zu beachten. Danach ist beispielsweise das Verbrennen in Naturschutzgebieten und in Abständen von weniger als 100 Metern zu Waldflächen verboten.
Damit die Regeln auch aller Orten eingehalten werden, wird Ordnungsamts-Leiter Manfred Warias am Ostersonntag gezielt unterwegs sein, um stichprobenartig die angemeldeten Feuer zu kontrollieren. Bislang seien in Borgholzhausen mehr als 130 Feuerstellen registriert worden. »Egal wie viel jetzt noch kommen, so überschreitet sie auf alle Fälle die der vergangenen Jahre«, berichtet Warias. Unmengen »Kleinholz«, verursachte durch Orkan Kyrill, liege noch in den Piumer Gärten Nichtsdestotrotz: In Borgholzhausen geht Warias von einer relativ geringen Dunkelziffer nicht angemeldeter Osterfeuer aus.

Artikel vom 04.04.2007