Bielefeld (uj). »Kunst auszustellen, ist unser tägliches Geschäft«, sagt Jürgen Hillmer vom Lichtwerk-Kino. Neben der Filmkunst präsentiert das Bielefelder Programm-Kino im Ravensberger Park nun auch eine Kunstausstellung mit Leinwandarbeiten und Bronze-Skulpturen von Karl Kautzinski.
Dessen Wandreliefs sehen aus wie in Bronze gemeißelt. Ihnen liegt indes eine Gipsstruktur zugrunde, die der Künstler mit Bronzestaub und Kuhmilch bearbeitet, um die typisch grünliche Patina zu erzielen und damit den Anschein von Alter zu erwecken. Motivisch lässt sich Kautzinski von fossilen Ablagerungen inspirieren. So modelliert er Farne und Tierskelette in seine quadratischen Bilder ein, die in fortlaufender Serie einmal ein riesiges Wandbild von 14 Metern Länge ergeben sollen. So entsteht eine Art Erdzeitgeschichte, die aus dem Wasser kommt. Noch ist das Werk indes nicht vollendet. Dazu zeigt Kautzinski Bronzeskulpturen, deren amorphe Formen mit den Wandreliefs korrespondieren. Die Ausstellung ist bis zum 2. Mai und somit auch während der langen Nacht der Museen am Samstag, 28. April, im Lichtwerk zu sehen. Dieses beteiligt sich zum zweiten Mal an der Museumsnacht. »Wir liegen auf einer Achse mit dem Historischen Museum und hatten im vergangenen Jahr eine gewaltige Resonanz«, unterstreicht Hillmer. Passend zu den Kunstwerken von Karl Kautzinski präsentiert das Lichtwerk während der Museumsnacht kunstvolle Kurzfilme des bekannten kanadischen Animationsfilmers Richard Reeves, der in jahrelanger Arbeit seinen Assoziationen ohne Kamera und Tonaufnahmen verfilmt. Dazu kratzt er seine Motive und Geräusche direkt auf das Filmmaterial. Neben einer besonderen visuellen Ästhetik bieten Reeves Filme auch ein ungewöhnliches Klangerlebnis. Gezeigt werden fortlaufend und sich wiederholend die Filme »Linear Dreams (1997), Sea Song (1999), 1:! (2001) und Element of Light (2004).
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