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Matzes Rückkehr
zu alter Stärke

Trainer schürt Konkurrenzkampf

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Es gibt Vereine, gegen die spielt »Matze« Hain besonders gern. Dazu zählt auch Borussia Dortmund. Gegen »Schwarz-Gelb« ruft Arminias Keeper stets ganz besondere Leistungen ab.

Das war beim 1:1 im Hinspiel so und fand jetzt beim knappen Bielefelder 1:0-Sieg seine Fortsetzung. Der 34-Jährige präsentierte sich über 90 Minuten als reaktionssicherer Schlussmann und als vorbildlicher Kapitän.
Die Rückkehr zur alten Stärke war auch Ernst Middendorp aufgefallen. Genüsslich sah er sich später noch einmal die Videoaufzeichnung an. »Das war wieder der Matze, den ich in Erinnerung hatte.« Dem Trainer gefiel es, wie der Torwart seine Vorderleute lautstark dirigierte und somit Einfluss auf das Stellungsspiel der gesamten Abwehr nahm.
Middendorps verbale Attacken hatten Mathias Hain zuvor schon ein bisschen irritiert. Schließlich stellten ihn die Vorgänger Uwe Rapolder, Thomas von Heesen und auch Frank Geideck nie in Frage. »Matze« war und blieb stets die wahre Nummer eins. »Power-Ernst« vermisste indes zuletzt das Feuer, empfand sogar in Aachen eine gewisse Lethargie. Und er schürte bewusst das interne Duell zwischen Hain und dessen Stellvertreter Marc Ziegler. Ziegler sei keinen Deut schwächer. Er denke ernsthaft darüber nach, einen Torwartwechsel vorzunehmen, ließ Middendorp mehrfach verlauten.
Gegen Dortmund stand »Matze« Hain dennoch wieder zwischen den Pfosten und reagierte so, wie es der »Psychologe« Middendorp erwartet hatte. Mit dem »jetzt-erst-recht-Gefühl« machte der DSC-Keeper die wenigen Dortmunder Chancen zunichte. Einen Freibrief bekam er dafür aber nicht. »Ich weiß nicht, wie ich entschieden hätte, wenn sich Ziegler nicht diese blöde Handverletzung zugezogen hätte. So wollte ich aber kein Risiko eingehen«, meinte Middendorp nach der Partie und stellte grinsend fest: »Ich wäre doch der Depp gewesen, wenn Ziegler aufgrund der Verletzung so ein Tor kassiert hätte, wie Weidenfeller von Jonas Kamper.«
Der neue Chefcoach lässt beide Torhüter im Zweifel, wer nun am kommenden Samstag gegen Hertha BSC im Gehäuse steht. Auch Torwarttrainer Thomas Schlieck lässt sich keineswegs in die Karten schauen. Middendorp hat die letzten sieben Pokerrunden eröffnet.

Artikel vom 03.04.2007