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Das schönste Spielzimmer
liegt hinter dem Haus

Kinder erobern den Garten - Baumhäuser sind Traumhäuser

Los, schnell verstecken. Und schon sind die Kleinen zwischen den Sträuchern verschwunden, abgetaucht in die grüne Höhle, zu der Erwachsene keinen Zutritt haben.
Anschwung, bitte! Ist der Hausbaum gesund und kräftig, gibt es für die Schaukel keinen besseren Platz im Garten.Foto: PdM
Kinder lieben diese kleinen Verstecke und geheimen Räume im Garten. Hier können sie unbeobachtet spielen. Der Phantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Im Schutz des Gartens haben sie beste Möglichkeiten sich auszutoben, ihren Mut zu erproben und Neues zu entdecken. Abgrenzen lässt sich das grüne Kinderzimmer durch einzelne Sträucher, eine Hecke oder Weidengeflechte, die selbst zu spannenden Spielgeräten werden. Mit den biegsamen Trieben lassen sich belaubte Kriechgänge oder grüne Tunnel bauen. Für lebende Flechtwerke eignet sich die Korb-Weide am besten. Spielkulissen wie Indianerzelte und Lauben können aber auch aus einfachen Ästen entstehen, die sich im Sommer mit schnellwachsenden Kletterpflanzen wie Hopfen, Feuerbohne oder Zuckererbse blickdicht begrünen lassen.
Selbst das Spiel mit einfachsten Materialen wird Kindern nicht langweilig. Aus Brettern, Steinen, Reisig und Ziegeln bauen sie ihre eigene Phantasiewelt. Böschungen, Mulden oder ein simpler Sandhügel werden schnell zu Abenteuerspielplätzen. Auch Wasser übt auf Kinder eine magische Wirkung aus. Für Abkühlung und viel Spaß sorgt an heißen Sommertagen der Rasensprenger, unter dem getobt werden kann.
Jedes Kind wünscht sich einen Kletterbaum. Die belaubte Krone ist nicht nur ein gutes Versteck, hier kann man auch prima hangeln, klettern, runterspringen und sich abseilen. Die heimische Hainbuche ist ideal für diesen Zweck. Kann sie frei wachsen, bildet sie kräftige, tragfähige Äste aus. Im Sommer schafft sie außerdem eine schattige Spielfläche. Ein beliebtes blickdichtes Spielzimmer versteckt sich auch hinter den bodenlangen Trieben von Gehölzen mit überhängendem Wuchs. Für den Hausgarten eignen sich zum Beispiel die Hänge-Ulme oder die Rote Hänge-Buche. Vor allem kleine Kinder wollen im Garten nicht nur spielen, sondern auch helfen. Ganz nach dem Motto: Jäten und Gießen wie die Großen. Und das geht am besten im eigenen Kinderbeet. Da sich kleine Blumenliebhaber besonders von großen leuchtenden Blüten faszinieren lassen, sollten Sonnenblumen in ihrem Beet nicht fehlen. Zum Schnuppern und Schmecken können hier auch aromatische Pflanzen und Kräuter wie Apfelminze und Zitronenmelisse wachsen.
Viele Kinder träumen von einem Baumhaus. Voraussetzung hierfür ist ein großer, gesunder und tragfähiger Baum. Vor allem die Äste, auf denen die Konstruktion lagert, müssen stark genug sein, um die Last des Hauses und seiner »Bewohner« zu tragen. In Frage kommen starkwachsende Obstgehölze wie Apfel- oder Birnbäume. Aber auch Ahorn, Kastanie, Linde oder Eiche sind geeignet. Damit der Baum nicht durch Nägel und Schrauben verletzt wird, sollte die Konstruktion mit Stricken oder Kunststoffseilen befestigt werden. Um Abschürfungen der Rinde zu vermeiden, kann die Auflagefläche von unten mit Gummi oder Filz gepolstert werden. Eine Abstützung des Hauses entlastet den Wirtsbaum zusätzlich.

Artikel vom 14.04.2007