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Teheran erhöht
Druck auf London

Briten wollen diplomatische Lösung

Die britischen Soldaten werden im iranischen Fernsehen vorgeführt. Foto: Reuters
London/Teheran (dpa). Nach angeblichen Schuldgeständnissen aller 15 im Iran gefangenen britischen Soldaten hat die Regierung in London ihr Ziel einer diplomatischen Lösung für die Krise bekräftigt. Staatliche Medien des Iran sprachen gestern erstmals von »positiven Zeichen« in der Handlungsweise der Briten. Premierminister Tony Blair ließ über seinen Sprecher bestätigen, dass London trotz der erneuten Vorführung britischer Soldaten in zwei »Geständnis«-Videos des iranischen Fernsehens bilaterale Gespräche weiterführen will.
Zuvor hatte das staatliche iranische Fernsehen berichtet, alle 15 Soldaten hätten »Schuldgeständnisse« abgelegt und zugegeben, illegal in iranische Hoheitsgewässer eingedrungen zu sein. Allerdings habe die iranische Führung inzwischen »positive Veränderung in der Politik Großbritanniens« zur Kenntnis genommen.
Am Sonntagabend hatte der Iran mit Filmaufnahmen von »Geständnissen« von zwei weiteren britischen Soldaten den Druck auf die Regierung in London erhöht. Insgesamt hat Teheran bislang entsprechende Videos von vier der 15 Gefangenen gezeigt. In dem ausgestrahlten separaten Videos erklärte der Kapitän zur See Chris Air, iranische Karten und Positionsortungssysteme GPS ließen »anscheinend« erkennen, dass die Briten auf iranisches Hoheitsgebiet festgenommen wurden.
Das Außenministerium in London kritisierte die neuerliche Ausstrahlung von Videos mit britischen Soldaten. »Das ist vollkommen inakzeptabel, denn solche Fernsehbilder könnten ihren Familien Leid zufügen.«
S. 4: Leitartikel

Artikel vom 03.04.2007