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Teurer Sprit

Ein faules Ei ins Nest gelegt


Täglich grüßt das Murmeltier. Wie alle Jahre, so nutzen die Mineralölkonzerne die Ferienzeit auch jetzt wieder für deutliche Preiserhöhungen. Ist es ein Zufall, dass ausgerechnet mit Beginn der ersten Reisewelle am vergangenen Wochenende die Autofahrer den höchsten Preis im ganzen Monat März zahlen mussten?
Die Mineralölkonzerne hatten bereits am vergangenen Freitag auf die gestiegenen Einkaufskosten - was sonst? - verwiesen. Tatsächlich kletterten auch gestern die Preise für ein Fass (159 Liter) Rohöl der Nordsee-Sorte Brent auf 68,72 Dollar - damit wurde erstmals wieder das Niveau von September 2006 erreicht.
Dahinter steckt zum einen die Spekulation der Händler auf weiter steigende Preise. Zum anderen sind es politische Gründe, die den Ölpreis in die Höhe treiben: Im Iran dauert der Konflikt um die festgehaltenen 15 britischen Soldaten an. Und in Nigeria, dem wichtigsten Ölförderland in Afrika, ist wieder einmal ein britischer Ölarbeiter entführt worden.
Das alles sind Erklärungen, die zwar einleuchten, die aber an den Stammtischen keinen Bestand haben dürften. Man wird sich darüber auslassen, dass die Mineralölkonzerne im vergangenen Jahr erneut Rekordgewinne verbuchen konnten. Hohe Benzin- und Dieselpreise zu Ferienbeginn aber dürften dem Ruf der Konzerne schaden. Den Autofahrern wurde jedenfalls zu Ostern ein faules Ei ins Nest gelegt. Wieder mal. Edgar Fels

Artikel vom 03.04.2007