Gespräche mit Investoren ohne Ergebnis - 155 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz
Melle/Münster (WB/ef). Der traditionsreiche Küchenhersteller Habemat steht vor dem Aus. Wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung wurde gestern das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Unternehmens aus Melle eröffnet. Das hat das Amtsgericht Osnabrück beschlossen. »Eine Fortführung des Geschäftsbetriebs ist aufgrund der gegebenen Umstände ausgeschlossen«, sagte Insolvenzverwalter Stephan Michels von der Kanzlei Pluta gestern. Die verbliebenen etwa 155 Mitarbeiter des Unternehmens müssten mit sofortiger Wirkung freigestellt werden. Bisher geführte Gespräche mit interessierten Investoren seien ergebnislos geblieben. »Derzeit liegt mir leider kein annahmefähiges Angebot vor«, sagte Jurist Michels. Seit Stellung des Antrags auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 26. Januar dieses Jahres seien zahlreiche Gespräche mit Kaufinteressenten geführt worden. Mit der Koordinierung und Begleitung der Gespräche sei eigens eine in der Küchenindustrie etablierte Unternehmensberatung beauftragt worden. 15 strategische Investoren und acht Finanzinvestoren hatten zunächst Interesse bekundet. Zu einem Vertragsabschluss kam es bis heute jedoch nicht.« Ob nach Eröffnung des Verfahrens noch weitere Gespräche geführt werden, sei derzeit nicht absehbar. »Habemat befand sich bereits zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages in einer äußerst bedenklichen wirtschaftlichen Lage«, sagte Michels. »Das Unternehmen verfügte über keinerlei Liquidität mehr«. Die Gründe für die wirtschaftliche Krise des Unternehmens lägen in strategischen Fehlentscheidungen und in massiven internen strukturellen Problemen des Unternehmens. Bereits 2006 habe die Produktion für zwei Monate stillgestanden. Während dieser Zeit seien keine Küche mehr ausgeliefert worden. Hiervon habe sich das Unternehmen Michels zufolge nicht mehr erholen können.
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