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Nach Explosion steht heißes Fett-Lager in Flammen

Gemeinschaftsübung der Löschzüge Bockhorst und Hesselteich bei Smilde

Versmold (OH). Die Folgen der explosionsartigen Verpuffung bei Wartungsarbeiten in der Siedinghausener Firma Smilde sind verheerend: Mehrere Mitarbeiter liegen verletzt im brennenden Lagergebäude, durch die Rohrleitung droht das Feuer auf das benachbarte Gebäude überzuspringen. Ein Großeinsatz-Szenario rief am Sonntagmorgen die Löschzüge Bockhorst und Hesselteich auf den Plan -Êglücklicherweise nur zu Übungszwecken.

Es ist kurz nach halb Zehn als die Alarmierung bei beiden Löschzügen eingeht. Zuerst treffen die Kameraden der Hesselteicher Wehr ein, kurz darauf sind auch die Kräfte aus Bockhorst vor Ort. 47 Feuerwehrmänner und -frauen kämpfen fortan gegen die »Flammen« und um die Rettung der Verletzten. Mehrere Suchtrupps machen sich -Êausgerüstet mit Atemschutzgeräten -Êauf den Weg in das Lagergebäude. Hinter der Tür empfängt sie dichter Qualm, den für die Übung eine Nebelmaschine in die heiße Luft bläst. In dem Gebäude, in dem Fett-Tanks stehen, herrschen 60 Grad. »Ideale Bedingungen, um den Ernstfall zu proben«, sagt Sören Järisch. Gemeinsam mit Karsten Ellerbeck und Sören Rickers hat er den Übungsfall ausgetüftelt.
In dem verwinkelten, dunklen und vernebelten Lagergebäude gestaltet sich die Aufgabe für die Suchtrupps als schwierig. Druckbelüfter befördern aber den Qualm so gut wie möglich nach draußen. Die fünf Verletzten -Êgemimt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr -Êentdecken die Einsatzkräfte schließlich auf der stählernen Empore zwischen den Fett-Tanks. Die Rettung über die Treppe ist anspruchsvoll, zumal sich auch hierauf ein schmieriger, dünner Fettfilm gelegt hat.
Auf dem Gelände sorgen derweil die Kameraden für die Brandbekämpfung von außen. Auch Schaumwerfer kommen zum Einsatz. Leitungsrohre zu anderen Gebäuden werden mit Löschwasser gekühlt. Auch wird noch ein sechster Verletzter gefunden und versorgt -Êdie Übungspuppe, die sich beim Versuch, den Absperrhahn in einem Nebengebäude zu betätigen, verbrüht hat. Nach knapp 40 Minuten ist die Übung beendet, alle Aufgaben von Menschenrettung über Löschangriff bis hin zu Technikeinsatz erledigt.
Die Organisatoren und Löschzugführer sind zufrieden mit der ersten gemeinsamen Übung seit mehr als zwei Jahren. »Die Zusammenarbeit hat gut funktioniert, das Legen der Wasserversorgung, die Absprache zur Aufteilung der Einsatzaufgaben«, sagt Karsten Ellerbeck, der alle Beobachtungen für die spätere Manöverkritik notiert hat. Vor Ort in Siedinghausen ist nach einer Stunde alles vorbei, kehrt die sonntägliche Ruhe wieder ein.

Artikel vom 02.04.2007