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Hucke verkauft Fabriken

171 Mitarbeiter müssen sich bis zum 11. April entscheiden

Von Wilfried Mattner
Lübbecke (WB). Gerd Eversheim setzt alles daran, die Hucke AG mit Hauptsitz in Lübbecke zu erhalten. Erreichen will der Vorstand dies mit Personalabbau, neuer Struktur und dem Verkauf aller Immobilien.
Die Hucke AG will sich von all ihren Immobilien trennen, auch von der Zentrale in Nettelstedt.
Bessere Tage erlebten auch schon Auszubildende der Hucke AG, die selbst mit einer Modenschau Begeisterung auslösten.Fotos: Julia Kleinschmidt

Eversheim, der seit Mitte November vergangenen Jahres am Ruder des finanziell schwer angeschlagenen Modekonzerns steht, hat dieses Maßnahmenbündel in Verhandlungen mit dem Betriebsrat geschnürt (WESTFALEN-BLATT vom 30. März 2007).
Dazu gehören massiver Stellenabbau - 273 der zuletzt 514 Mitarbeiter müssen gehen -, eine neue Firmenstrukur mit vier Divisionen und einem Zentralbereich, Verkauf der Marke Frank Eden Woman und Auslagerung der gesamten Logistik.
Gegenüber dem WESTFALEN- Blatt bedauerte Eversheim -Êvor der Übernahme des »Sanierungsfalles Hucke« bei der Deutschen Woolworth und der Kaufhof AG tätig - die Notwendigkeit, sich von so vielen Mitarbeitern trennen zu müssen. Allerdings sei dies schon im November erkennbar gewesen, als die Hucke AG Insolvenzantrag gestellt hatte. Er äußerte die Hoffnung, dass möglichst viele der von der Kündigung bedrohten Mitarbeiter das Angebot eines Wechsels in eine Transfergesellschaft annehmen. Die Frist dafür läuft bis zum 11. April.
In diesem Zusammenhang lobte er die Belegschaft, die sich trotz der Verunsicherung in den vergangenen knapp vier Monaten voll für »ihre Hucke AG« eingesetzt hätten statt wegzulaufen. Positiv entwickelt habe sich dadurch insbesondere der Bereich Damenoberbekleidung (DOB). Eversheim bezeichnete dies als »Etappensieg« -Êauch dank des Erfolges bei der jüngsten Düsseldorfer Modemesse CPD.
Der Modekonzern wolle sich außerdem von allen Immobilien trennen und in Lübbecke für die hier verbleibenden etwa 140 Mitarbeiter benötigten Räume zurückmieten.
Ganz konkrete Verhandlung laufen nach Angaben von Eversheim mit einem potenziellen Investor. Vermutlich Ende April könne auch sein Name genannt werden. Am 2. Mai wolle er die Gläubigerversammlung informieren und sich danach in der Hauptversammlung die Zustimmung für die angestrebte Investorenlösung holen. Die Hauptversammlung sei Mitte Mai vorgesehen. Lokalteil

Artikel vom 31.03.2007